Im ersten Gebot heißt es: "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.
Ich bin der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der über die, so mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied, aber denen, so mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl in tausend Glied."
Mit dem eifersüchtigen Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet, haben viele Menschen nicht nur heutzutage Probleme: Die heidnischen Religionen der damaligen Zeit konnten sich ohnehin nicht vorstellen, dass es "nur" einen Gott gäbe; in ihrer Vorstellungswelt gab es eine Reihe von Gottheiten, die für verschiedene Anliegen und Aufgabengebiete zuständig waren. Im Alten Rom gab es den Gott Bacchus für den Wein, die Göttin Diana für die Jagd, den Gott Mars für den Krieg. Der Götterpantheon des antiken Griechenlands war ähnlich strukturiert, und die eigentliche Unterscheidung beider Systeme lag eigentlich nur in den unterschiedlichen Götternamen. Im Hinduismus werden oft auch Gottheiten aus anderen Religionen in die eigene Götterwelt intigriert.
Viele Vertreter der Esoterik, des New Age und des sich verbreitenden Neuheidentums sehen im Gott der Bibel einen intoleranten Gott, den sie sogar für Völkermord und Unterdrückung verantwortlich machen. Mit dieser Geschichtsknitterung versuchen sie, Argumente für eigene Zwecke zu konstruieren und Anhänger zu finden.
Nicht Wenige sind anfällig für eine solche Argumentation: Eifersucht ist für sie eine schreckliche Eigenschaft. Menschliche Eifersucht ist ja auch tatsächlich, denn sie nährt Misstrauen, versucht, den Partner einzuengen und einzusperren und ist permanent auf der Suche nach Beweisen zur Rechtfertigung der eigenen Eifersucht. In der Deutschprüfung der Höheren Handelsschule wählte ich den Titel: "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft". Menschliche Eifersucht ist ja wirklich destruktiv und führt sogar in Kontrollzwänge, die ins Psychotische gehen können.
Bei Gott ist es anders: Er kennt uns sowieso. Er weiß alles. Deshalb benötigt Er keine Kontrolle. Gott möchte uns auch nicht gefangen nehmen, sondern möchte, dass wir uns frei für Ihn entscheiden. Diese Freiheit gewährt uns zugleich, dass wir uns gegen Ihn entscheiden dürfen.
Gott aber weiß, was gut für uns ist. Wenn Er eifert, dann gilt Sein Eifer uns, denn Er möchte uns segnen, möchte, dass es uns gut geht, möchte, dass wir mit unseren Problemen zu Ihm kommen. Die Götzen der heidnischen Religionen sind aus Holz und Stein, aus Gold und Silber, vielleicht auch aus Bronze und Kupfer, doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind tot und haben keine Ohren, die hören und keine Augen, die sehen. Sie entspringen - von Satan angeleitet - der menschlichen Fantasie; daher können sie nicht helfen.
Im Heidentum versinkt man generell in okkulten, destruktiven und diabolischen Gebräuchen: Zukunftsdeutung aller Art, Geisterbeschwörungen, Ahnenkult sind nur einige Schlagworte. Magisches Denken führt dann dazu, dass sich die Angehörigen solcher Religionen zu Hexen und Magiern begeben, um Hilfe zu erlangen. Doch statt Hilfe erfahren sie Bindungen, die sie in die Gefangenschaft Luzifers führen.
Gott eifert deshalb um uns, weil Er uns von diesen Praktiken erlösen will, weil Er uns Freiheit schenken möchte. Wenn Er sagt: "Du sollst nicht ...", dann bedeutet das immer auch "Schütze Dich vor ....". Gott ist Vater, der Seinen Kindern maximalen Schutz und Fürsorge gibt. Aus Liebe zu uns eifert Er um uns. Sein Eifer entspringt Seiner grenzenlosen Liebe, die uns zum Guten dient.
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