Nach einer kleinen Ortschaft,
Emmaus genannt,
waren zwei Jünger Jesu unterwegs.
Sie sprachen miteinander,
was ihnen war bekannt
in letzten Tagen und was sie erlebt.
Dann kam der Herr dazu
und schloss sich ihnen an,
doch sie erkannten ihren Heiland nicht.
„Sagt mal, wo wart ihr vorher, -
sprach Er sie an, -
so sehr in ein Gespräch vertieft?“
Die Jünger blieben stehen.
Ganz traurig war ihr Blick.
Da sprach Kleopas: „Hast du nicht gehört,
was in den letzten Tagen
hier so geschehen ist?
Das Ganze ist ja einfach unerhört!“
„Und was denn?“ - fragte Jesus.
Da fingen Beide an
Ihm zu erzählen, was in letzter Zeit,
geschehen war mit Jesus,
mit diesem frommen Mann,
der kam aus Nazareth, war ein Prophet.
Vor Gott und allem Volke
war mächtig Er im Wort,
und wieviel Wunder hat der Herr gemacht!
Wie dann die Hohenpriester
Ihn unter Hohn und Spott
verurteilt haben und ans Kreuz gebracht.
„Und wir haben erwartet
und haben so gehofft,
Er würde Israels Erlösung sein.
Doch über diesem allen
ist heut der dritte Tag.
Das Grab ist leer und abgewälzt der Stein.
Das sagten uns die Frauen.
Sie gingen heute früh
mit Spezereien zu des Herrn Grab.
Doch Jesus sie nicht fanden,
umsonst war ihre Müh‘,
die Gruft war leer, nur Stille sie umgab.
Doch sahen sie dann plötzlich,
indem ihr Herz erbebt‘,
zwei Männer dort im glänzenden Gewand:
„Was sucht ihr denn den Toten?
Er ist nicht hier, Er lebt!
So, wie Er es zu euch geredet hat.“
Sie eilten zu den Jüngern,
doch glaubten sie dem nicht.
Da liefen zwei, um selber es zu seh’n.
Sie fanden nur die Tücher,
doch nicht Sein Angesicht,
und wunderten sich über dem Gescheh’n.“
Da sprach der Herr zu ihnen:
„Könnt ihr es nicht versteh’n?“
Und legte ihnen alle Schriften aus:
wie Christus leiden musste
und wieder aufersteh’n,
was die Propheten sagten im Voraus.
So näherten die Dreie
sich ihrem Reiseziel,
doch Jesus wollte einfach weitergeh’n.
Da baten Ihn die Jünger:
„O, bleib bei uns, denn sieh,
es wird schon Abend, komm doch mit hinein.“
Und Jesus ging mit ihnen,
um bei ihnen zu sein.
Und es geschah, als man zu Tische saß,
nahm Er das Brot und dankte
dafür und brach es klein
und sie erkannten, dass es Jesus war.
Als doch vor ihren Augen
plötzlich der Herr entschwand,
erinnerten die Jünger sich daran:
„Hatte nicht auf dem Wege
das Herz in uns gebrannt,
als Er die Schrift uns hatte aufgetan?“
Dann machten sie sich eilig
noch einmal auf den Weg
und kehrten nach Jerusalem zurück.
Fanden die elf versammelt,
erzählten tief bewegt,
was sie erlebt und was sie so entzückt.
„Der Herr ist auferstanden!
Wir haben Ihn erkannt!
Die Todesbanden hielten Ihn nicht fest!“
So wurde diese Kunde
im ganzen Land bekannt,
auch uns der Heiland daran glauben lässt!
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