David, der Mann Gottes, schlug die Philister, Moabiter und Hadadeser, also diejenigen Völker, die nicht an den Gott der Bibel glauben. Ich habe mich gefragt, was Gott uns heute damit sagen möchte: Sicher will Gott nicht, dass wir so genannte Heilige Kriege führen nach dem Motto: "Und willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein!" Die Kriege, die David führte, waren keine Glaubenskriege, sondern dienten dem Schutz und dem Erhalt Israels, der Verteidigung des Lebens in Gottes verheißenen und somit im gelobten Land.
Dennoch macht mir der Text bewusst, dass auch wir in einem Kampf stehen, in einem Heilskrieg: Das ist auch der Grund, warum William Booth die von ihm gegründete christliche Organisation "Die Heilsarmee" nannte. Auch wenn wir diesen Kampf um das Heil der Seelen führen, so ist es nicht ein mit totbringenden Waffen geführter Krieg: Es geht nicht darum, Städte zu bombardieren, Brücken zu zerstören oder gar Menschen abzuschlachten, sondern darum, die Frohe Botschaft Jesu von der Vergebung der Sünden und der Erlösung von der ewigen Verdammnis weiter zu tragen.
Das erfordert, dass wir uns wie David dem Willen Gottes unterordnen. David dachte niemals daran, als "der Große" in die Geschichte einzugehen, und er wollte auch sonst keine Ehre für sich; es ging ihm ausschließlich um den Ruhm Gottes. Dies ist auch unsere Aufgabe. Wenn wir uns in der Reich-Gottes-Arbeit engagieren, darf es uns nicht darum gehen, den Menschen zu zeigen, wie fromm, wie gut und wie heilig wir doch sind, denn wir sind ja nicht wegen unserer guten Werke gerettet, sondern aus Gnade. Das Engagement auf dem Erntefeld bedeutet nicht, dass wir uns selbst produzieren, sondern dient zur Gottes Ehre und zu Seinem Lob.
Unser Leben soll dies soweit als möglich wiederspiegeln. Deshalb ist tägliche Bibellese ja auch so wichtig, damit wir Gottes Willen kennen lernen und uns danach ausrichten können. Wenn die Menschen um uns herum sehen, dass Ehrlichkeit, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit und Sanftmut nicht nur Stoff für wunderbare Predigten sind, wenn sie erleben, dass bei uns Nächstenliebe mehr als nur ein Wort ist, dann erkennen sie, dass hinter unserem Glauben mehr steckt als bloße Sonn- und Feiertagsfrömmigkeit, die nicht alltagstauglich wäre.
Aber auch und vor allem das Gebet ist eine sehr gute Waffe im Kampf um Gottes Reich: Das Gebet ist die Artillerie, die Beter die Artilleristen, die so gesehen das Gebiet des Feindes, des Teufels und seiner Dämonen also, sturmreif schießen. So kann die Infanterie der Bekenner voranschreiten und die Botschaft weiter tragen.
In der Reich-Gottes-Arbeit bedarf es auch des Mutes: Man muss ja schließlich eindeutig sein. Das setzt voraus, dass unsere Reden und unser Handeln identisch sind: Wer "Ja" sagt und ein "Nein" tut, macht sich unglaubwürdig. Schließlich ist man auch nur dann von seinem Glauben überzeugt, wenn man sich auch bestmöglich an die Glaubenssätze hält. Bin ich wirklich von der Bergpredigt, die Sanftmut, Friedfertigkeit und Feindesliebe lehrt, überzeugt, wenn ich nach dem Motto handle: "Bloß keinen Streit vermeiden!"?
Es bedarf aber auch der Überlegung: Wo setze ich meine Zeit, meine Kraft, mein Geld ein? Wo setze ich meine Ressourcen ein? Ist mir der Gottesdienst oder das Fußballspiel wichtiger? Gehe ich richtig vor, wähle ich die richtigen Mittel, die richtigen Worte? Alles das muss bedacht werden. David hat uns gezeigt, dass Gottesfurcht zum Gelingen der uns von Gott gestellten Aufgaben führt. Folgen wir dem Beispiel Davids und werden Menschen nach dem Herzen Gottes.
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