Wir sind zwar nicht von dieser Welt, aber dennoch mitten in ihr: Deshalb sind wir in der Verantwortung für den Ort, die Region, den Staat, in dem wir leben. Anders ausgedrückt: Als Christen, die in der Liebe Jesu geborgen sind und um die Liebe Gottes zu allen Menschen wissen, sind wir gefordert, diese Liebe zu leben und uns auch für das Gemeinwohl einzusetzen. Aus diesem Grunde dürfen wir uns als Christen politisch einsetzen, wenn wir uns dazu berufen fühlen.
Doch auch und sicher mehr als Andere beinhaltet dies gemeinnütziges Engagement; viele Christen engagieren sich deshalb bei den diakonischen Werken der Kirchen, bei der Heilsarmee, aber auch in Kleiderkammern, in den Tafeln, in den Wärmestuben, in Obdachlosenheimen oder als Grüne Tanten und Onkel, die Besuchsdienste vor allem in Seniorenheimen und Krankenhäusern übernehmen.
Sehr viele Stiftungen stehen unter der Trägerschaft der Kirchen und Freikirchen: Es gibt Stiftungen für Menschen in Not, die Arme unterstützen oder benachteiligten Jugendlichen unter die Arme greifen. Die CVJM-Stiftung hilft mit, dass Kinder und Jugendliche an Freizeiten teilnehmen können, deren Eltern weniger betucht sind. Andere kirchliche und freikirchliche Stiftungen setzen sich für Alkohol- und Suchtkranke ein. Lebensrechtsgruppen unterstützen Frauen und Familien, damit sie ihr ungeborenes Kind zur Welt bringen: Sie beraten über staatliche Hilfen und Unterstützungen gemeinnütziger Träger genauso wie sie selbst Sachspenden wie Kinderwagen, Babykleidung und Spielsachen weitergeben, aber auch mit geldlichen Zuwendungen. Im Bistum Trier gibt es eine kirchliche Initiative für Arbeit. Kirchliche und freikirchliche Stiftungen unterstützen darüber hinaus Jugendarbeit oder die Pflege von Schwerstkranken oder sie unterstützen Menschen in seelischen Konfliktsituationen.
Darüber hinaus findet man Christen auch in weltlichen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, beim THW und in Freiwilligen Feuerwehren; ohne sie und ihr ehrenamtliches Engagement wäre manch örtlicher Verband weltlicher Sozialverbände aufgeschmissen.
Nicht zu vergessen sind hierbei die vielen verborgenen Hilfestellungen von Christen, die in der Nachbarschaft ohne großes Aufhebens passieren: Mancher Christ hilft - ohne dass ein caritativer Träger oder staatliche Stellen davon wissen - seinem Nachbarn: Kranke werden zum Arzt gefahren, die älteren Nachbarn mit zum Einkaufen geholt, einem Kind aus einer sozial schwachen Familie einfach mal so Nachhilfe gegeben und so fort.
Der Stadt Bestes zu suchen bedeutet für uns Christen sehr viel Engagement. Dieses Engagement erschöpft sich nicht allein im Handeln, so wichtig und sinnvoll es auch ist, sondern und vor allem im Gebet: Ohne Gott ist jedes Tun und jedes Handeln ohnehin zweck- und sinnos. Ohne Seine Gnade bauen wir die Stadt umsonst. Ohne Seinen Segen ist alles Vergebens. Deshalb ist auch das Gebet für unsere Stadt, unsere Region und unser Land so wichtig. Besonders in Freikirchen wird für die Politiker gebetet, für die Verantwortlichen in Wirtschaft, in Gesellschaft und in den Verbänden. Dieses Gebet bewirkt, dass Entscheidungen der Verantwortlichen unter Gottes Schutz gestellt werden.
Es wird aber auch für die Leidenden, die Kranken, die Einsamen und die Arbeitslosen gebetet, es wird gebetet für die Trauernden, die Familien, die Nachbarn. Gott anbefohlen hilft sehr viel.
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