Der Kämmerer aus Äthiopien war ein mächtiger Mann in seinem Land, und er war sehr gebildet. Ganz sicher war er auch ein weitgereister Mann und kannte bestimmt auch die verschiedenen Religionen der damaligen Zeit. Doch er interessierte sich für Jesaja, in dessen Schriften er las und die ihm von Jesus erzählten, denn Jesus ist von Jesaja prophezeit worden. Doch er verstand nicht, was er las. Aber Gott sah dessen Herz und dessen Suche, dessen Sehnsucht und dessen Wunsch gerettet zu werden. Deshalb sandte Gott Ihm Philippus, der ihm die Schriften erklärte. Der Kämmerer verstand und wurde Christ.
Auch wir haben die Chance, wie der Kämmerer, Christen zu werden, wenn wir es noch nicht sind. Gott schenkt auch uns Verständnis für Sein Wort, wenn wir es lesen, sei es, daß uns jemand die Stellen erklärt, sei es, daß wir ein Kommentar dazu lesen, sei es, daß Gott uns verständige Gedanken schenkt. Und wer offen ist und Gott wirklich sucht, wer wirklich erlöst werden will, den wird Gott auch das Gelingen schenken.
Christ werden kann man überall, in der kleinsten Hütte genauso wie im grössten Palast, auf der Arbeit genauso wie in der Freizeit. Der Kämmerer wurde unterwegs zum Christen: Auch wenn ich vermute, daß es sich um eine Dienstreise gehandelt hat, so ist dies nicht ausschlaggebend: Es kann der Weg zur Arbeit, zum Verein oder in den Urlaub sein. Wenn das Herz bereit ist, spielen andere Umstände keine Rolle mehr. Dann genügt das Gebet: "Herr Jesus: Ich habe ohne Dich gelebt. Ich möchte nun, daß Du meine Sünden vergibst und in mein Herz kommst. Wasche mich rein in Deinem Blut und rette mich. Habe Dank, dass ich auf ewig leben kann durch Dich. In Jesu Namen, Amen!" Wer dieses Gebet ehrlich beten kann, der ist dazu eingeladen. Dann geschieht es ihm wie den Kämmerer. Er ist gerettet.
Bibellesetipp:
"Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7-8): »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.« Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam."
Apostelgeschichte 8, 26-39
|
|