"...In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. ... "
Johannes 1, 1-13
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"Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. ..."
Johannes 8, 12-20
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"... die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.... Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten."
Epheser 5, 1-13
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Licht ist ein positives Wort: Licht bedeutet Wärme, Orientierung, Sicherheit, und Lichtgestalten stehen für wegen ihrer Tugendhaftigkeit und Moral für Vorbildlichkeit. Gerade in der dunklen Jahreszeit - vor allem im November - bemerken wir, wie wichtig das Licht für uns ist. Ohne Licht und in den dunklen Tagen bekommen Menschen sehr leicht Depressionen. Das Weihnachtsfest dagegen hat - obwohl in unseren Breiten während der kürzesten Tage und der längsten Nächte gefeiert - sehr viel von Wärme, menschlicher Zuwendung und Liebe; es wird deshalb auch als Lichterfest bezeichnet.
Licht wird zugleich als ein Zeichen gegen das Böse gewertet: Anfang der 1990iger Jahre, als es sehr viele rechtsextremistische Übergriffe auf Asylbewerberheime gab, bildete man Lichterketten als ein wirksames Zeichen gegen rechtsextremistische Gewalt. Damit protestierte man gegen die Finsternis und die Dunkelheit in den Herzen und in den Köpfen von Neonazis.
Licht- und Fackelträger haben einen guten Ruf, weil sie Orientierung geben: Im übertragenen Sinne sind sie Leuchttürme dafür, wo ein werte orientiertes Leben entlang geht, und jeder, der nach dem Sinn des Lebens sucht, strebt nach Erleuchtung, also nach Licht.
Demgegenüber steht das, was man als lichtscheues Gesindel beschreibt: Es sind die, die im Dunkeln, in der Nacht ihrem zwielichtigen Geschäft nachgehen. Diebe scheuen die Öffentlichkeit und begehen ihre Straftaten meistens bei Nacht, um nicht gesehen und erkannt zu werden. Nachts sind nun einmal alle Katzen grau.
Das finstere Mittelalter steht für Aberglaube, Hexenverbrennungen, Kreuzzüge und andere Verwerfungen, und das Dritte Reich bezeichnen wir ganz zu Recht als die finsterste Zeit der deutschen Geschichte. Finsternis wird mit Bosheit, Hass und Kriminalität übelsten Ausmaßes gleichgesetzt.
Unsere Zeiten - so können wir unschwer erkennen - werden ebenfalls immer finsterer: Die Probleme der Zeit bekommen wir nicht in den Griff. Kinder und Jugendliche sind orientierungslos. Kriminalität und Rechtsextremismus breiten sich immer weiter aus, und auch linksextremistische Gewalt lässt nicht auf sich warten. Galt früher im Sport Fair play als etwas selbstverständliches, so bedarf es heute eines großen Polizeiaufgebotes, um gegnerische Fans auseinander zu halten, damit es nicht zu fatalen Prügeleien kommt. Und der Dramatiker Bertolt Brecht schrieb in einer seiner zahlreichen Balladen: "Ach wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!" Das ist etwas, was uns allen aus dem Herzen spricht.
Dabei liegt es bei uns zu entscheiden, ob wir lieber im Dunkeln wandeln oder im Licht. Wir haben die Entscheidung, ob wir ethisch leben wollen oder nicht, ob wir uns für Jesus oder gegen Ihn entscheiden. Jesus nämlich ist das Licht der Welt: Jeder, der Ihn annimmt, wandelt im Licht. Das hat sehr viel Gutes: Wer im Licht wandelt, verirrt sich nicht.
Die meisten Autofahrer bestätigen, dass sie lieber bei Tag fahren als in der Nacht: Es ist viel schonender für die Augen. Nachtfahrten sind weitaus anstrengender, auch wenn weniger Verkehr auf den Straßen herrscht. Wer also seinen Lebensweg mit Jesus geht, kommt nicht so leicht ins Wanken, er hat immer die Orientierung und weiß, wo es lang geht. Im Dunkeln verfehlt man allzu leicht eine Abzweigung oder übersieht ein Warnschild.
Der christliche Wandel - der Wandel im Licht - führt uns zu einem tugendhaften, sittsamen Leben. Das ist kein langweiliges Leben wie so mancher meint, sondern ein Leben mit Tiefgang. Wer moralisch einwandfrei, also im Lichte lebt, sieht mehr und bekommt auch die Schönheiten des Lebens mit.
Im Lichte zu leben bedeutet auch, in der Liebe zu leben. Wer liebt, dem bleibt die Not des Anderen nicht verborgen. Der sieht auch die Einsamkeit. Der besucht auch Alte und Kranke und stützt Trauernde. Viele, die sich der christlichen Nächstenliebe verschrieben haben, berichten sehr froh darüber, wie viel Bereicherung sie haben: Behinderte mit ihrer Dankbarkeit, Alte mit ihrer Lebenserfahrung und Abgeklärtheit geben einem so viel zurück.
Wer sich Jesus öffnet, wer in Seinem Licht lebt, der geht gerade aus und verheddert sich nicht in Umwegen, nicht in Nebensächlichkeiten. Durch Jesus habe auch ich sehr viel Licht. Ich muss niemandem mehr etwas neiden. Ich brauche keine Angst zu haben vor der dunklen Nacht. Selbst wenn ich durch das finstere Tal des Todes gehe, so ist Jesus, das Licht bei mir. Wer im Licht ist, braucht nichts zu scheuen.
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