Herr Ypsilanti sitzt auf der Bank im Vorgarten seines Hauses, jetzt ist er schon drei Monate lang pensioniert und denkt über sein Leben nach: Eigentlich ist alles in seinem Leben gut gelaufen. Die Schule fiel ihm leicht, er hat ein gutes Abitur gemacht, konnte beim Militär die Universität besuchen, was ihm außer dem Studium noch ein solides Gehalt einbrachte und verließ als Hauptmann die Armee. Nahtlos hatte er eine leitende Position in der freien Wirtschaft gefunden und Karriere gemacht. Er hat immer gut verdient, sein Haus ist schuldenfrei, er hat eine gute Rente und auch privat gut vorgesorgt. Er und seine Frau sind gesund, die Kinder haben alle feste, gut bezahlte Stellen: Ypsilanti muss sich also keine Sorgen machen; eigentlich kann er seinen Lebensabend zusammen mit seiner Frau, mit der er glücklich verheiratet ist, genießen und Reisen unternehmen. Er kann seine Hobbys pflegen und sich nun mit Freunden treffen und sich um seine Enkel kümmern. Alles bestens - oder?
Natürlich ist Ypsilanti froh, dass er und seine Familie gesund ist, dass sie im besten Einvernehmen miteinander umgehen, dass er materiell und gesundheitlich keine Sorgen hat, dass es ihm und den Seinen gut geht, dass er sich seinen Hobbies widmen und mit seiner Gattin verreisen kann. Er weiß, dass es Vielen schlechter geht als ihm, gesundheitlich, privat und auch materiell. Weil Herr Ypsilanti ein Ehrenmann ist, spendet er und hilft auch gern, wenn er kann. Doch ist das wirklich alles?
Sein Haus, sein Vermögen nimmt er nicht mit. Auch wenn er seiner Frau, seinen Kindern, seinen Enkeln das Vermögen gönnt, das er vererben wird, so weiß er doch, dass es nichts Bleibendes ist. Alle werden eines Tages loslassen müssen, auch wenn sie es bis ins Unermessliche vermehren konnten.
Auch wenn er gerne hilft und kein großes Aufheben darum macht, so merkt er doch: Irgendwie ist das nicht alles, er merkt, dass er berechnend ist. Nein, er möchte keine Urkunden, keine Orden dafür haben. Er möchte nicht an die Öffentlichkeit damit, aber er merkt, dass ihm der Dank der Menschen unheimlich wichtig ist, dass er es genießt, wenn die Menschen sich ihm verpflichtet fühlen, und dass er hofft, punkten zu können, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt. Und ausgerechnet das lässt ihm keine Ruhe. Jetzt, wo er älter geworden ist und den Zenith seines Lebens längst überschritten hat, stellt sich ihm die Frage, die ihn schon einmal kurz in seiner Jugend beschäftigt hatte: "Woher komme ich? Warum bin ich? Wohin gehe ich?" Das Traktat, das er heute morgen in seinem Briefkasten gefunden hat, verstärkt seine Fragen. Ob diese Christen Recht haben?
Abends spricht er mit seiner Frau, die sich dieselben Gedanken über das Traktat gemacht hat wie er, die dieselben Zweifel wie er hat, und fragt, ob sie mit geht zur Evangelisation: Das verpflichtet sie ja zu nichts. Man kann ja immer noch weg gehen, wenn es einem nicht gefällt. Doch interessant wäre es schon. Deshalb gehen beide hin. Der Prediger spricht von Schuld, von Verurteilung, von Hölle, vom Teufel und vom ewigen Getrennt sein von Gott. Herr und Frau Ypsilanti wird es angst und bange. Aber der Prediger spricht, weist auf Jesus als einzigen Ausweg hin, spricht von Erlösung in Christi Blut, vom ewigen Leben, vom Vaterhaus, von Rettung.
Den Ypsilantis fallen ihre Sünden ein: Ja, nach außen hin gelten beide als grundsolide, als anständige, gute Leute. Sie waren immer gefällig, haben geholfen, gespendet, freiwillig bei gemeinnützigen Vereinen mitgemacht. Sie haben keinen umgebracht. Sie waren niemals gewalttätig. Sie haben nicht gestohlen, nicht betrogen. So denken die Leute, so haben die Ypsilantis von sich selbst auch gedacht, bis vorhin. Aber ihnen wird bewusst: Sie haben Menschen gehasst, den Mitschüler, die Nachbarin. Es gab Lehrer, denen sie am Liebsten den Hals umgedreht hätten. Da war auch der gestohlene Apfel, die gestohlene Schokolade, das Schummeln bei den Klassenarbeiten, bei der Steuererklärung, bei der Versicherung und noch ein paar Kleinigkeiten. Nichts wirklich Großes. Andere sind ganz bestimmt schlimmer. Aber die Ypsilantis spüren: Darum geht es nicht. Man steht alleine mit seiner eigenen Schuld vor Gott da und nicht mit der Schuld der Anderen. Gott ist absolut heilig, das wissen sie jetzt, und so, wie sie selbst sind, können sie vor Gott nicht bestehen. Sie brauchen Vergebung, damit sie nicht gerichtet, nicht verdammt werden.
Sie gehen nach vorne, mit wackeligen Knien, sie fühlen sich schlecht. Was sollen die Leute denken? - Doch das wird immer bedeutungsloser.
Sie nehmen Jesus an und spüren, dass eine schwere Last von ihren Schultern genommen wird, dass sie nun die Antwort auf all ihre Fragen bekommen, dass nun alles neu wird. In ihrem Alter haben sie diesen Schritt getan, doch der Häscher am Kreuz bat Jesus doch auch noch in der Todesstunde und fand Begnadigung, weil es ihm ehrlich reute. Solange man noch atmet, kann man sich bekehren, aber es gibt ein zu spät. Das wissen sie. Doch sie wissen auch, dass sie die Kurve bekommen haben, dass sie gerettet sind. Sie machen ernst mit ihrer Bekehrung, sie beginnen, die Bibel zu lesen und schließen sich einer Gemeinde an.
Auch die Kinder bemerken, dass ihre Eltern anders geworden sind, dass von ihnen jetzt etwas ausgeht, was sie sich nicht erklären können. Sie schütteln den Kopf, als sie hören, dass ihre Eltern wiedergeborene Christen geworden sind. "Werden unsere Eltern jetzt wunderlich oder gar verrückt?", fragen sie. Nein, ihre Eltern waren noch nie so vernünftig. Ihre guten Werke bleiben bestehen, aber die Motivation ist eine andere als vorher, sie ist nicht mehr Berechnung, es geschieht nun aus Liebe. Die Ypsilantis werden angenehmer, freundlicher und trotz der immer offensichtlicher werdenden Leiden des Alters auch lebendiger. Christus hat ihre Fragen beantwortet, ihren Hunger, ihren Durst gestillt. Bald werden sie bei Ihm in Seinem Königreich sein. Willst Du auch dazu gehören?
Folgendes Gebet kann Dir da helfen:
Herr Jesus: Ich bin ein Sünder und brauche Deine Vergebung. Komm Du in mein Herz und in mein Leben, wasche Du mich rein in Deinem Blut, das Du für mich auf Golgatha vergossen hast. Mache mich rein und frei von aller Schuld und verändere Du mich so, wie Du mich haben möchtest. Habe Dank, dass ich gerettet bin. Ich will von nun an immer zu Dir gehören. Amen"
|