Auferstehung von den Toten - das ist die Antwort des christlichen Glaubens. Auferstehung ist etwas anderes als Wiederverkörperung. Zwar lebt auch nach der christlichen Auferstehungshoffnung der Mensch nach dem Tod zunächst in unsichtbarer Gestalt weiter; aber er wird nicht mehr mit einem fleischlichen, vergänglichen Leib hier auf dieser Erde überkleidet, sondern mit einem geistlichen, unvergänglichen Leib in der jenseitigen Welt (vgl. 1. Korinther 15). Und er muss nicht wieder auf die Erde kommen, um sich verzweifelt hochzuarbeiten, sondern er steht nach seiner Auferstehung vor Gottes Thron.
Die deutlichste Absage an die Reinkarnationsvorstellungen, von denen wir gestern hörten, finden wir im Hebräerbrief: "Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht" (Hebräer 9,27). Irdischer Tod und göttliches Gericht sind einmalige Ereignisse. Und im Gericht wird entschieden über den Verbleib des Menschen in Himmel oder Hölle, über ewiges Leben bei Gott oder ewige Verdammnis im "feurigen Pfuhl" (Offenbarung 20,11-15). Der Maßstab hierfür ist aber nicht das Karma, die Anhäufung guter oder böser Werke, sondern allein der Glaube an Jesus Christus: "So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben" (Römer 3,28).
Warum können wir daran glauben, dass wir auferstehen werden? Deshalb, weil Jesus Christus, der Sohn Gottes, zuerst auferstanden ist. Er ist "der Erstling der Entschlafenen" und wurde nach Seiner Auferstehung von mehr als 500 Menschen gesehen (1. Korinther 15). Wäre Er nicht auferstanden, dann gäbe es heute keine christliche Gemeinde. Nach Seiner Kreuzigung nämlich waren Seine Jünger so entmutigt, dass sie sich alle Winde zerstreuten (Matthäus 26,31). Erst das Wunder der Auferstehung und die Bevollmächtigung durch Gottes Geist an Pfingsten gaben den Anstoß zur Weltmission (Apostelgeschichte 2).
"Wir werden auferstehen" - diese Aussage vermittelt Hoffnung, Sinn und Verantwortung. Hoffnung, weil die Zukunft für den Glaubenden den Eintritt in die himmlische Herrlichkeit umschließt. Sinn, weil das irdische Leben ein klares Ziel hat: Gott zu dienen, der uns geschaffen hat, der uns liebt und uns zum ewigen Leben führen möchte. Verantwortung, weil das Ziel des ewigen Lebens bei Gott den irdischen Auftrag enthält, den Nächsten zu lieben und seine Not zu lindern. Hier haben die guten Werke ihren Platz - nicht mit dem Ziel der Selbsterlösung, sondern als Frucht der Erlösung, die Jesus Christus am Kreuz vollbracht hat und die wir im Glauben annehmen können.
Was kommt nach dem Tod? Jesus Christus gibt eine klare Antwort: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an Mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer da lebt und glaubt an Mich, der wird nimmermehr sterben" (Johannes 11,25).
Ich möchte singen von der Freude, die in Dir die Quelle hat.
Ich möchte singen von dem Wunder, dass Dein Fuß die Welt betrat.
Ich möchte singen von der Weisheit, die aus Deinem Munde kam.
Ich möchte singen von der Liebe, die das Schwerste auf sich nahm.
Ich möchte singen nur von Dir, HERR, denn Du hast mich frei gemacht.
Ich möchte singen nur von Dir, HERR. Leben hast Du mir gebracht.
Du bist mein Lied.
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