"Und als sie von Jericho fortgingen, folgte ihm eine große Menge. Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und als sie hörten, dass Jesus vorüberging, schrien sie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Aber das Volk fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Doch sie schrien noch viel mehr: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Jesus aber blieb stehen, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich für euch tun soll? Sie sprachen zu ihm: Herr, dass unsere Augen aufgetan werden. Und es jammerte Jesus und er berührte ihre Augen; und sogleich wurden sie wieder sehend, und sie folgten ihm nach."
Matthäus 20, 29-34
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Jesus erbarmte sich über die zwei Blinden, die am Wege saßen und Ihm nachschrien, Er möge sich über sie erbarmen. Das Volk wollte, dass sie schweigen, doch die Blinden schrien noch viel mehr. Das zeigt, dass sie Jesus wirklich gesucht haben und ihr Vertrauen ganz auf Ihn setzten ohne zu fragen, was die Leute dachten oder sagten. Sind wir da genauso? Oder lassen wir uns in unserer Meinung beeinflussen? Geben wir das Beten auf, nur weil die Leute sagen, es habe ja doch keinen Sinn, Gott würde sich nicht um uns kümmern, wir seien Ihm egal oder Er hätte etwas Besseres zu tun? Oder hören wir nicht auf mit unserem Beten und Bitten, weil wir auf Jesus sehen und auf Ihn hören?
Ihr Bitten hatte Erfolg, sie wurden geheilt. Doch es blieb nicht bei dieser Heilung stehen: Die beiden Blinden waren dankbar und gläubig und folgten deshalb Jesus nach. Es zeigt, dass für sie Jesus nicht der Notnagel war, den man beliebig benutzen kann und dann vergisst, wenn die Not vorüber und die Bitte erfüllt ist. Nach der Devise "Wenn schon, denn schon!" folgten sie Ihm nach und nahmen damit alle Konsequenzen dieser Nachfolge auf sich, auch die Unangenehmen.
Schon damals wurden die Jünger verlacht, verspottet und oft sogar verfolgt, gefoltert und ermordet. Petrus und Paulus starben den Märtyrertod und Stephanus war der erste christliche Märtyerer. Wie sieht es bei uns aus?
Oft ist es doch so, dass wir uns vom Glauben entfernen oder Christus nicht bekennen oder es mit der Nachfolge nicht ganz so ernst nehmen wie wir sollten: Wir fürchten um unseren Ruf und wollen nicht als fundamentalistische Spinner abgestempelt werden. Vielleicht fürchten wir auch um unseren Arbeitsplatz oder haben Angst davor, verlacht zu werden. Wir fürchten uns vor den Konsequenzen.
Sicher: Es ist nicht leicht, Jesus nachzufolgen. Ich selbst erwische mich dabei, dass ich oft mich nicht traue, Sein Wort weiter zu geben, und es geschieht bei mir oft genug, dass ich mich auf faule Kompromisse einlasse, weil ich ja nicht als engstirnig abgestempelt werden will. Aber das ist dann Sünde, die von mir begangen worden ist.
Ja, wir dürfen natürlich bei Jesus bitten um eine Arbeit, um Gesundheit, um Heilung, um ein Wunder, ja, sogar um mehrere, um unzählige Wunder. Doch Er ist nicht nur für unsere Bitten da, und Er ist schon gar nicht unser Dienstleister, der auf Knopfdruck zu funktionieren hat und den man in die Ecke stellt und vergisst, sobald man nichts von Ihm will. Nein, so dürfen wir mit Jesus nicht umgehen! Er ist zwar unser Freund und Bruder, aber Er ist zugleich auch unser Herr und Meister, der bestimmt, wo die Reise hingeht. Er ist für unsere Sünden gestorben, hat für sie die grössten Qualen auf sich genommen und hat den Tod besiegt für uns, damit wir das ewige Leben haben. Deshalb hat Er auch das Recht, unser Leben zu bestimmen. Folgen wir Ihm nach. Er kennt die Richtung, Er ist das Ziel, Er ist der Retter!
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