Viele stellen sich insbesondere in der Lebensmitte die Frage: "Karriere, Haus, Kinder, Vermögen - Ist das alles?" Andere haben ihre Stelle verloren, sind Langzeitarbeitslose und haben keine Chance mehr auf einen Arbeitsplatz, weil man ihnen keine Chance mehr gibt: Durch Hartz IV haben sie ihr Erspartes aufbrauchen und vielleicht ihr Häuschen verkaufen müssen. Gerade für sie stellt sich die Frage: "War das jetzt alles?"
Auch ich frage mich oft: "Soll es das gewesen sein?" Fehler und eigene Schuld haben auch in meinem Leben weitreichende Konsequenzen. Oft möchte ich die Uhr meines Lebens zurückdrehen, um die eine oder andere Entscheidung zu korrigieren, um es noch einmal besser machen zu können. Doch das Leben geht weiter, man kann nicht einen Sekundenbruchteil seines Lebens zurück bekommen.
Und dennoch ist Neubeginn möglich: In Jesus finden wir Vergebung, auch wenn Er nicht die Konsequenzen unserer Schuld hier auf dieser Erde weg nimmt. Aber man beginnt, Dinge anders zu sehen und anders zu bewerten.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man seine Arbeitslosigkeit anders nutzt. Sicher bewerbe ich mich weiterhin, sicher nehme ich solange Ein-Euro-Jobs an, bis sich - hoffentlich - etwas anderes ergibt.
Arbeitslosigkeit - auch eine langanhaltende - muss aber nicht bedeuten, dass ich aufgebe, dass ich zum Nichtstun verurteilt bin. Ausser den häuslichen Pflichten kann ich ja meine Zeit denen zur Verfügung stellen, die jemanden brauchen, der einmal zuhört, kann hier und da eine Gefälligkeit tun und vor allem Traktate verteilen.
Auch sonst ist der Neubeginn möglich. Es gibt für Gott kein zu alt, kein zu spät, solange wir hier auf der Erde leben. Wer sich fest macht in Jesus, der hat eine Ewigkeit in sich, der weiss seine Zeit zu nutzen, um reif in die Ewigkeit zu gehen. Wer sich fest in Jesus macht, versteht seine Erdenzeit als Schule, als ein Ort des Lernens und des sich durch Jesus verändern Lassens. So hat Arbeit und Freizeit, Handeln und Ruhen immer ihren Sinn.
Der Neubeginn in Jesus zeigt aber auch die eigenen Fehler, das eigene Versagen und zugleich die Möglichkeit der Veränderung. Man wird - wenn man mit Jesus den Neuanfang macht - zu einer neuen Kreatur. Das ist etwas Spannendes, Interessantes, etwas, was Anderen nicht verborgen bleibt. Mancher Choleriker wurde ruhig, mancher Alkoholiker trocken, mancher Verbrecher zu einem guten Menschen, mancher Gewalttäter zu einem sanften Lamm, weil sie den Anfang mit Jesus machten und den Neubeginn mit Ihm wagten.
Es lohnt sich, mit Jesus den Neuanfang zu wagen. Oft bin ich erstaunt, was Er in Bewegung setzt.
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