Bernhard Bueb, der einstige Leiter des Internats Salem, hat auch das Buch "Von der Pflicht zu führen" geschrieben, in dem es darum geht, dass auch Lehrer Anleitung und Unterstützung brauchen, um ihre Aufgaben als Erzieher und Ausbilder gerecht werden zu können; letztendlich müssen auch Lehrer ihre Klassen, also ihre Schüler, führen. Die antiautoritäre Erziehung, die von den 1968iger-Generation erfunden und erprobt wurde, hat sich letztendlich als fatal erwiesen. Die Kinderläden, die eine solche antiautoritäre Erziehung auf ihre Fahnen geschrieben haben, gaben auf, weil sich diese Theorie als unpraktikabel erwies, und eine Frau, die im Geist der 1968iger als Kind einen Kinderladen besuchte, antwortete in einem Interview auf die Frage, worauf sie am Liebsten verzichten würde: "Auf die Erfahrungen, die ich im Kinderladen gemacht habe."
Letztendlich ist es überall so: Auch Vereine, Gewerkschaften, Verbände, Parteien und Unternehmen müssen geführt werden. Auch Bund, Länder und Gemeinden - also unser öffentliches Gemeinwesen - bedürfen der Führung. Jeder Feuerwehreinsatz liefe aus dem Ruder, wenn es keine Führung gäbe. Hätte Helmut Schmidt, der damals Polizeisenator von Hamburg gewesen ist, hier nicht die Führung übernommen, dann hätte es mehr Tote gegeben. - Führung ist also wichtig.
Doch es geht hier nicht um irgend eine Führung, sondern um eine gottesfürchtige Leitung. Ist die Leiterschaft nicht gottesfürchtig - dies gilt für christliche Gemeinschaften genauso wie für die Leiterschaft in der Welt -, dann wird sie zur Verführung. Gottesfürchtige Leiter - seien sie Amtsträger in Kirchen, Funktionäre in Organisationen und Parteien, Vorgesetzte in Betrieben oder als Politiker in Bund, Länder und Gemeinden - richten ihre Tätigkeiten und ihre Entscheidungen auf Gott und Seine Gebote aus. Wenn unsere Leitungen gottlos sind, dann sind die Entscheidungen nicht mehr auf dem festen Fundament der Bibel, des Wortes Gottes also. Dadurch wird auch das Volk zur Sünde animiert und ihr weitestgehend verfallen.
So war es auch am Ende der Zeit der Richter: Die Israeliten hatten keinen König, keine Regierung, und jeder machte, was ihn für recht deuchte. Niemand wurde großartig zur Rechenschaft gezogen, es ging also moralisch drunter und drüber. Es ist wie heute, in der immer weniger Politiker, auch von der CDU, die Eidesformel wählen "... so wahr mir Gott helfe!" Weder beim Lebenspartnerschaftsgesetz noch bei der Liberalisierung der Abtreibung wurde nach Gottes Willen gefragt. Dementsprechend geht es auch in unserem Land moralisch gesehen drunter und drüber. Die Folgen davon können wir in den Zeitungen und Zeitschriften zur Genüge lesen oder in den Nachrichten von Radiosendern bzw. der Fernsehkanäle zur Genüge hören oder sehen. Was wir also brauchen, sind gottesfürchtige Regierungen, gewählt von einem gottesfürchtigen Volk. Auch hier heißt es: "Zurück zu Jesus! Dann haben wir wieder eine Zukunft!"
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