In einigen Übersetzungen heißt es: "Wer Vater oder Mutter nicht hasst um meinetwillen ...." Da ist die obige Übersetzung wesentlich besser, weil wir ja Vater und Mutter ehren sollen und nicht hassen. Der Grund für die Übersetzung mit "Hass" liegt daran, dass im Urtext die entsprechenden Stellen ein Wort haben, dass auch Hass meint, aber den Zusammenhang nicht trifft. Freilich sollen wir Vater und Mutter, Sohn und Tochter lieben. Liebe ist schließlich das Gebot, das uns der Herr selbst gegeben und vorgelebt hat.
Es geht hier darum, dass man Jesus den ersten Platz einräumen soll: Er steht über allen, über unsere Eltern, über unsere Geschwister, über unsere Ehepartner, über unsere Kinder und Enkel, über unsere Freunde, Bekannten, Nachbarn. Schließlich hat Jesus die Sünde der Welt getragen, dafür den Tod am Kreuze mit all den damit verbundenen Qualen auf sich genommen und Tod und Teufel besiegt, damit wir das ewige Leben haben. Sein Sühnopfer macht es erst möglich, dass wir leben können.
Vor allem aber können wir erst dann wirklich lieben, wenn wir Jesus lieben: Durch die Liebe zu Ihm wird erst die Liebe zu den Menschen möglich. Durch die Liebe zu Ihm werden wir frei von verblendeter und falscher Liebe, die nur egoistisch handelt. Wie oft lieben ihre Eltern ihre Kinder und meinen damit eigentlich die Pläne, die sie für sie haben oder das Bild, das sie von ihren Kindern in sich selbst zeichnen? Durch Jesus aber sehen wir Seinen Plan für uns selbst und für die Anderen und geben sie frei für den Dienst an Ihn.
Gerade Pfarrersfrauen brauchen eine starke Liebe zu Jesus, weil sie sonst ihre Gatten binden würden: Ein Pfarrer hat keine "normalen" Bürozeiten: Hier braucht noch jemand noch Seelsorge, da ist noch etwas für die Gemeinde zu tun, dort braucht die Jungschar noch einen Rat, hier ist noch christlicher Unterricht gefragt, und die Zeltmission muss vielleicht auch noch organisiert werden ... Wenn hier die Pfarrersfrau nicht eine ganz große Liebe hat zu Jesus, dann behindert sie ihren Mann. Aber auch der Mann braucht eine große Liebe zu Jesus, denn wer wäre nicht lieber mit seiner Angetrauten zusammen abends gemütlich bei Kerzenschein und entspannt vor dem Fernseher?
Sicher: Die Familie braucht auch Zuwendung. Es ist auch einem Pfarrer nicht verboten, seine Frau einmal Blumen zu schenken und zum Essen auszuführen als Dankeschön für die Liebe, die sie Jesus entgegenbringt. Und ein Pfarrer darf auch nicht vergessen, dass die eigenen Geschwister, Eltern, Schwiegereltern, Ehefrau, Kinder und sonstigen Anverwandten ebenfalls Seelsorge bedürfen, Liebe und Zuwendung. Aber Jesus muss dabei immer die Nummer Eins sein!
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