Gott hatte das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens geführt und dabei viele Wunder gewirkt. Jethro, der Schwiegervater des Mose, erkannte durch den Bericht seines Schwiegersohnes, dass gegenüber dem wahren Gott alle Götter null und nichtig sind. Doch Jethro blieb bei dieser Erkenntnis nicht stehen, sondern setzte seine Erkenntnis um, in dem er dies bekannte und entsprechend handelte. Ja, Jethro, der eigentlich in einer anderen, einer heidnischen Religion groß geworden war, bekehrte sich und brachte dem wahren Gott Ehrerbietung, Brand- und Dankopfer entgegen.
Wir hingegen hören oft von den Großtaten Gottes: Wir hören sie in unserem Religionsunterricht, in der Vorbereitung zur Kommunion, zur Firmung, zur Konfirmation. Und doch ändert es selten etwas bei uns. Es sind Geschichten und Berichte, die die Meisten als Kinder interessant finden und von denen man sich abwendet, sobald man jugendlich oder erwachsen geworden ist. Zwar haben die Meisten von uns eine Bibel im Bücherschrank, doch sie wird noch seltener gelesen als unsere Klassiker.
Ich finde das traurig: Auf der Bibel basieren unsere abendländischen Werte; selbst Gesetze wie das Strafgesetzbuch, das Bürgerliche Gesetzbuch und die Sozialgesetzgebung sind von ihr beeinflusst. Viele Lieder und Kompositionen sind vom christlichen Glauben zumindest beeinflusst, und es gibt sehr viel schöngeistige Literatur, deren Wurzeln im Christentum liegen. Hinzu kommen viele prachtvolle Malereien an Kirchenfenstern oder auf Gemälden.
Doch es geht nicht allein um unsere kulturellen Wurzeln, es geht um mehr: Es geht darum, ob wir uns für Gott und Seinen Segen entscheiden und damit für das ewige Leben oder ob wir von Gott nichts wissen möchten und damit für ewig verloren gehen. Die Frage, ob wir uns zu Jesus bekehren oder nicht, ist daher von fundamentaler Wichtigkeit, sie ist die wichtigste Frage überhaupt, denn von ihrer Beantwortung hängt es ab, wo wir die Ewigkeit verbringen werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es bei der niemals endenden Hölle und ihrer Qualen sich nicht um einen Mythos handelt, sondern um eine Tatsache. Ewige Hölle bedeutet hier nicht ein paar lange Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahrzehnte, sondern wirklich ewig, also immer, niemals endend.
Jethro hat weise gehandelt, in dem er den Gott der Bibel angenommen hat; seine Entscheidung hat er nicht auf später, nicht auf morgen verschoben. Viele Menschen sagen: "Später, wenn ich alt bin." Oder: "Das hat ja noch etwas Zeit." - Wirklich? Wir sind immer nur einen Herzschlag, einen Atemzug von der Hölle entfernt. Mancher starb plötzlich durch eine Gewalttat, durch einen Unfall, durch einen Herzinfarkt oder einen allergischen Anfall. Wir wissen nicht, wann wir sterben werden oder wann Gottes Endgericht kommt, wir wissen nur, dass es geschehen wird. Gut ist deshalb, darauf vorbereitet zu sein, also Gott die Ehre zu geben. Handeln wir also wie Jethro. Alles Andere wäre bodenloser Leichtsinn.
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