Aufgrund der Verfolgungen, die David durch König Saul und seinen Schergen erdulden musste, wusste David natürlich, was Angst ist, ja er, David, fürchtete um sein Leben. Das war nicht nur für einen kurzen Augenblick, für einen kleinen Moment so, sondern längerfristig. Was blieb ihm da übrig, als zu Gott zu schreien? Auch wenn man scheinbar stumm und für Andere nicht hörbar betet, so kann man doch innerlich zu Gott regelrecht schreien.
Trotz aller Angst, trotz aller Verzweiflung bleibt aber David zuversichtlich, dass Gott ihn hört und ihm hilft. Für ihn ist Gott die Zuversicht, der starke Turm für alle, die an Gott glauben und Gott fürchten. David weiß aber auch, dass Glaubensgehorsam notwendig ist, dass man seine Gelübde, die man Gott gegeben hat, täglich erfüllen muss. Es ist nicht damit getan, ein, zwei Tage ehrlich zu sein. Es ist nicht damit getan, nur heute den Willen Gottes zu erforschen. Nein, Gott will der Herr über unser ganzes Leben sein und in allen Lebensbereichen. In unserem Lebenshaus will Er nicht nur die Rumpelkammer in Ordnung bringen, sondern auch das Schlaf-, das Ess-, das Wohnzimmer, den Flur, die Küche.
David denkt in diesem Psalm auch an seinen Feind Saul, für dessen langes Leben er bittet, für dessen Segen er sich betend einsetzt. Damit zeigt David nicht nur Vergebungsbereitschaft, sondern er zeigt auch, dass er sich frei macht von Hass und Rachegedanken, dass er Gott alles überlässt und einzig auf Ihn vertraut. David hat sein ganzes Herz, sein ganzes Leben in Gottes Hand gelegt. Haben wir das auch oder enthalten wir Gott einen Bereich vor?
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