Christ sein hat sehr viel mit Stärke zu tun: Man muss stark sein im Glauben, um in einer ungläubigen Welt mit all ihren Versuchungen leben zu können, doch wir haben ja die Gnade in Christus Jesus: Ohne Ihn können wir ohnehin nichts tun, ohne Ihn haben wir keine Kraft.
Es bedarf auch der Stärke so wie des Mutes, vor anderen Menschen Zeugen Jesu zu sein, denn es ist ja nicht damit getan, dass wir uns allein mit dem Munde zu Jesus bekennen; auch unser Leben muss ein Zeugnis sein. Wer Ja sagt, darf kein Nein tun. Wer sich zu Jesus bekennt, muss auch mit Jesus leben. Dies ist ein Leben mit Werten wie Wahrheit, Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit, Nächstenliebe. Christliches Leben bedarf treuer und tüchtiger Menschen, die andere auch und vor allem durch das Beispiel lehren können.
Das hat auch mit Leiden zu tun: Ablehnung ist der tägliche Begleiter im Christenleben. Aber wie disziplinierte, tapfere Soldaten müssen wir auch gute Streiter Seiner Lehre sein. Wir müssen zu Ihm und zu Seiner Lehre stehen. Faule Kompromisse sind nun einmal Jesu Sache nicht. Dafür müssen wir kämpfen, nicht nur ein bisschen, sondern recht.
Das heißt nicht, dass wir nach dem Motto handeln sollen: "Bloß keinen Streit vermeiden!" Nein, dieser Kampf bedarf der richtigen Strategie; schließlich kann derjenige, der von Nächstenliebe, Sanftmut und Frieden spricht, nicht mit Gewalt und Schwert vorbrechen: Das wäre ein Widerspruch in sich.
Die Heilsarmee hat das richtig verstanden: Ihr Gründer, William Booth, hat gesehen, dass wir uns in einem Heilskrieg befinden, doch er ging nicht mit Gewalt vor, sondern verband Mission mit christlicher Nächstenliebe. Nach dem Motto: "Suppe, Seife, Seelenheil!" handelt die Heilsarmee heute noch. Viele Menschen kamen zum Glauben, weil sie z. B. in den Obdachlosenheimen der Heilsarmee Aufnahme fanden. Mancher Hungrige konnte mit einer warmen Suppe zumindest den grössten Kohldampf loswerden.
Wie wir vorgehen werden, ist individuell oft unterschiedlich. Dabei müssen wir uns aber nicht fürchten, dass uns die Ideen ausgehen oder wir geistig überfordert werden: Der Herr selbst gibt uns den erforderlichen Verstand dafür. Selbst kleine und kleinste Handreichungen zeigen dem Anderen oft auf eine angenehme Art, was Nächstenliebe bedeutet.
Auch die Geduld in Leid und Verfolgung zeigen Christen Geduld und Mut. Selbst in den Widernissen des Lebens zeigt sich die Stärke und Mannhaftigkeit eines Christen. Ich selbst wurde oft gefragt, wie ich trotz Hartz IV meinen Kopf nicht hängen lasse; die Antwort ist, dass ich mich von Jesus getragen weiß in allen Sorgen und Nöten des Lebens. Ich muss mich also nicht fürchten, sondern darf mutig sein. Wer duldet und erduldet, wird eines Tages auch mit Jesus herrschen. Als Menschen müssen wir den Gehorsam auch in schwierigen Situationen lernen, um wirklich herrschen zu können.
Niemals aber dürfen wir Jesus verleugnen. Wer sich Jesu vor den Menschen schämt und Ihn verleugnet, den wird auch Jesus einst vor seinem himmlischen Vater verleugnen und sich all derer schämen, die sich für Ihn geschämt haben. Wir dürfen uns sicher sein, dass Jesus sich immer treu ist, weil Er sich selbst nicht verleugnen kann und auch nicht will. Deshalb ist Er ja auch verlässlich. Bauen wir also auf Ihn im guten Kampf um Sein Evangelium und dessen Ausbreitung.
|