Saul war König von Israel geworden, doch er wurde Gott gegenüber ungehorsam; damit verwirkte er seine von Gott gegebene Königswürde. Dabei hatte alles so gut angefangen: Saul hatte schließlich von Gott ein neues Herz bekommen und war ein tiefgläubiger, frommer Mann, der nach dem Willen Gottes gefragt hatte. Dazu lesen wir in 1. Samuel 10, 9-12:
Und da er seine Schultern wandte, daß er von Samuel ginge, gab Gott ihm ein anderes Herz, und alle diese Zeichen kamen auf denselben Tag.
Und da sie kamen an den Hügel, siehe, da kam ihm ein Prophetenhaufe entgegen; und der Geist Gottes geriet über ihn, daß er unter ihnen weissagte.
Da ihn aber sahen alle, die ihn vormals gekannt hatten, daß er mit den Propheten weissagte, sprachen sie alle untereinander: Was ist dem Sohn des Kis geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten?
1Sa 10:12 Und einer daselbst antwortete und sprach: Wer ist ihr Vater? Daher ist das Sprichwort gekommen: Ist Saul auch unter den Propheten?
1. Samuel 10, 9-12 (Luther 1912)
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Doch als Saul den Auftrag von Gott bekam, Amalek zu schlagen und an den Amalekitern den Bann zu vollstrecken und alle zu töten, da verschonte Saul und das Volk Agag sowie dessen bestes Vieh. Diese Auflehnung gegen Gottes Willen kostete ihm die Königswürde: Saul wurde verworfen.
Und es kam noch schlimmer mit ihm: Saul wurde von einem bösen Geist geschüttelt und war nun ein launischer, störrischer König, unter dem David, sein von Gott auserwählter Nachfolger, viel zu leiden hatte. Am Ende seines Lebens suchte Saul sogar eine Frau, die Totengeister beschwören konnte und tat damit eine Gräuelsünde vor dem Herrn. Eigentlich hätte Saul alle Chancen gehabt, gerettet zu sein, doch er hat sich letztendlich gegen Gott entschieden und zog sich statt des Segens den Fluch Gottes hinzu.
Ähnliches erleben wir auch heute: Kaum jemand fragt noch nach dem Willen Gottes, kaum ein Politiker, der bei der Eidesformel hinzufügt: ".... so wahr mir Gott helfe!" Die Europäische Verfassung hat - anders als unsere Bundes- und unsere Landesverfassungen - keinen Hinweis mehr auf die Verantwortung des Menschen vor Gott. An einem Düsseldorfer Gericht wurden die Kreuze abgehängt, und es gibt Eltern, die gegen das Kreuz in den Klassenzimmern klagen. Es geht ihnen angeblich um die Neutralität des Staates in Glaubensfragen.
Sicher: Wir haben Religions-, Glaubens- und Meinungsfreiheit, und das ist auch gut so, und ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass man Christ entweder nur freiwillig oder gar nicht werden kann. Und doch handelt es sich hierbei um die Frage, nach welchen Werten wir leben wollen! Es gibt keinen Staat, der wertneutral sein könnte, und jede Gesellschaft muss festlegen, nach welchen Regeln und damit nach welchen Werten sie ihr Zusammenleben gestalten möchte.
Nicht nur in den Gebieten des ehemaligen Ostblocks, nicht nur in Nordkorea und nicht nur auf Kuba erleben wir, wie arm die Menschen durch die dort befindlichen atheistischen Regimes geworden sind; selbst in der ehemaligen DDR wirkt - um es einmal so auszudrücken - der Fluch des Atheismus nach über 20 Jahren der Wiedervereinigung noch nach: Hohe Arbeitslosigkeit, Massenabwanderung und ein starker Rechtsextremismus sind nur drei Symptome der Gottlosigkeit.
Aber auch im ganz normalen und gewöhnlichen Alltag erleben wir, dass der Gehorsam Gott gegenüber entscheidend dafür ist, ob wir Segen erhalten oder nicht: Der christliche Wert der Ehrlichkeit schafft eine Basis des Vertrauens, der christliche Wert der Sanftmut und der Friedfertigkeit schafft die Grundlage für ein gedeihliches Zusammenleben, der christliche Wert der Nächstenliebe sieht die Not und das Elend der Anderen und reagiert darauf. Viele bewundern Tugenden wie Mut und Tapferkeit und wissen nicht, dass es sich hierbei um christliche Tugenden handelt.
Wer nach dem Willen Gottes fragt und dementsprechend handelt, setzt seine Entscheidungen auf einen stabilen, felsenfesten Grund. Wenn man Gott fragt, wie man handeln soll, dann fragt man den, der Experte ist: Gott weiß alles und weiß deshalb auch, was gut für uns ist und was richtig. Das kann man an Alltagsbeispielen deutlich machen: Wenn ich Probleme mit dem Auto habe, frage ich einen Kfz-Mechatroniker. Wenn ich krank bin, frage ich den Arzt. Wenn ich ein juristisches Problem habe, wende ich mich an einen Anwalt.
Weil Gott alles weiß und stets richtig führt, ist es gut, Ihn zu fragen und sich nach Seinen guten Vorschriften zu richten. Der Gehorsam gegenüber Seinen Geboten und Seinem Willen wirkt für uns segensreich. Würden wir Menschen einander nicht verleumden, dann stünde es besser mit uns, weil wir Menschen dann nicht ins soziale Aus katapultieren. Wären wir ehrlicher miteinander, dann könnten wir einander mehr vertrauen. Ohne Ladendiebstähle und Versicherungsbetrügereien wären Waren und Policen billiger und wir entsprechend reicher.
Anhand dieser Beispiele sieht man, wie wichtig der Gehorsam gegenüber Gott ist. Es bringt im Grunde ja auch nicht wirklich etwas, beständig seine Sünden zu bereuen und sich mit Geld- oder Sachspenden freikaufen zu wollen; das würde ja die Struktur des Bösen und seine Gesetzmäßigkeiten keinesfalls durchbrechen. Wenn wir uns aber entscheiden, Gottes Gebote konsequent einzuhalten, dann durchbrechen wir den Kreislauf des Bösen zu unserem eigenen Vorteil und zum Segen für Andere.
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