| Loslassen
Darum liebt mich mein Vater, daß ich mein Leben lasse, auf daß ich's wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen. Solch Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Johannes 10, 17-18 (Luther 1912) |
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Loslassen, ein immer aktuelles Thema im Leben. Denn jeder neue Abschnitt im Leben verlangt ein Stückweit loslassen. Denn nur wenn man Altes freigibt und loslässt kann man das Neue empfangen und annehmen.
Loslassen, da denke ich an erster Linie an Menschen, die Ihre Kinder ungern loslassen und diese weiterhin gerne unter Kontrolle halten, selbst wenn diese bereits verheiratet sind.
Loslassen, da denke ich auch an nachtragend sein und festhalten an Ungerechtigkeit, die einem widerfahren ist.
Loslassen, da denke ich an alte Gewohnheiten, die sich so festgeprägt haben und auch mein Gottesbild, das immer wieder losgelassen gehört, um neu die richtige Gottessicht zu erhalten.
Loslassen, da denke ich an die Rolle in der Partnerschaft und in der Familie, die man übernommen hat und wo das Loslassen schwer fällt.
Loslassen, da denke ich an mein ganzes Leben, habe ich es nicht verschenkt an Jesus, an meinen Partner, an meine Freunde und halte ich es nicht oft gerade vor denen zurück?
Jesus gibt uns ein gutes Beispiel durch sein eigenes Leben. Er ließ die Herrlichkeit zurück.
Alles! Er wusste, dass Gott ihn berufen hatte und dass dies der Weg zu gehen war und er tat es, im Wissen und mit dem Blick auf sein Ziel, dass er den Ehrenplatz zur Rechten Gottes danach wieder einnehmen wird. Er hat losgelassen, weil er wusste er wird es wiedererhalten zu Gottes Zeit und nach seinem Plan.
Wie und wann kann ich loslassen?
Ich denke, loslassen kann ich dann, wenn ich anfange nachzudenken, um mir bewusst zu machen, was halte ich fest in meinen Händen umklammert? Was halte ich in Gedanken und vor allem, was halte ich in meinen Gefühlen fest?
Der Schmerz, der dabei hochkommt, den darf ich anschauen und aushalten und mir die Frage stellen, was verliere ich, wenn ich das, was ich festhalte, freigebe?
Könnte es vielleicht sogar ein Segen sein oder gar ein langersehnter Wunsch sein, der dann in meine Hände gelegt werden könnte, wenn ich sie wieder frei hätte?
Vielleicht wird mir bewusst, es liegt so ganz und gar nichts in meiner Hand zu halten, und dabei so zu verändern dass es mich und andere glücklich macht.
Loslassen birgt die Freiheit, etwas zu bekommen, das für mich das allerbeste ist und für meine Lieben, die mich umgeben. Denn es gründet sich auf dem Wissen, dass Gott seinen Kindern das gibt, was sie brauchen und für IHN das Beste gerade gut genug für uns ist. Denn er beurteilt es aus seiner vollkommenen Gottessicht, diese Sicht, die von Ewigkeit bis zu Ewigkeit sieht und das vermag unseren Horizont zu sprengen, wenn wir uns diesem Gott und seinem Beschenken öffnen, indem wir alles, was wir so festhalten,
LOSLASSEN.
Loslassen heißt bei Jesus Christus, du gibst nichts, was du nicht schon bekommen hast oder in Vielfachem erhalten wirst.
(Autor: Maria Italon) |