Eigentlich wollen wir alle das Gute: Wir wollen eine bessere Welt, wir wollen den Frieden, wir wollen Wohlstand für alle, wir wollen, dass es allen gut geht, wir wollen, dass niemand an Einsamkeit leidet, wir wollen keine Gewalt, wir wollen Zeit für unsere Kinder und Familien. Wir wollen für karitative Zwecke spenden, wir wollen uns für das Gemeinwohl engagieren ... Eigentlich! Doch wer setzt sich schon wirklich für eine bessere Welt ein? Die Friedensbewegung - zu Beginn der 1980iger Jahre sehr stark, verliert ihre Marschierer. Und wer besucht schon seinen alten Nachbarn von nebenan? Sogar die eigene Verwandtschaft wird oft in den Senioren- und Pflegeheimen nicht einmal von ihren nächsten Angehörigen besucht. Deutschland ist zwar Spendenweltmeister, doch Tafeln, Rotes Kreuz, Kirchen, Diakonie und Hilfsorganisationen finden kaum ehrenamtliche Helfer. Der neue Bundesfreiwilligendienst kann den Wegfall der Zivildienstleistenden zumindest vorerst nicht auffangen: Es fehlen Tausende!
Sicher leiden viele an Zeitmangel, und nicht jeder kann große Summen spenden: Manch einer ist froh, wenn er selbst ohne fremde Hilfe halbwegs über die Runden kommt. Doch wie oft geben wir Geld aus für Dinge, die wir nicht brauchen und die uns nicht gefallen? Und oft wurden Kleidungsstücke, die noch brauchbar waren, in den Müll geworfen statt es der Kleiderkammer zu stiften. Selbst beim Sammeln von Briefmarken beobachte ich immer wieder, dass sich längst nicht jeder daran beteiligt: Mancher wirft die abgestempelten Briefmarken lieber weg statt sie der Karmelmission zu schenken.
Wir treten für Wahrheit und Aufrichtigkeit ein und biegen uns die Wahrheit zu unseren Gunsten zurecht, wir lügen selbst oft genug, und wer ist nicht versucht, eine Versicherung zu betrügen oder mehr Steuern abzusetzen als eigentlich erlaubt? Wir wollen, dass uns niemand bestiehlt, und doch nehmen wir bei unserem Arbeitgebern hin und wieder etwas mit: Etwas Druckerpapier für den Computer, Büroklammern, Tesafilm, ein paar Nägel oder Schrauben, einen Hammer oder etwas Anderes. Wir tun das Böse, das wir nicht wollen.
Darunter litt auch schon Paulus. Gut, dass wir einen Herrn haben, der uns frei macht von Sünde, der uns immer und immer wieder vergibt. Doch dadurch haben wir die Freiheit gewonnen, das Gute, das wir wollen, zu tun. Natürlich schaffen wir das nicht aus eigener Kraft, denn ohne Jesus können wir nichts tun. Beten wir zu Ihm, dass Er uns hilft; diese Hilfe wird Er uns nicht versagen.
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