Viele Menschen sind der Auffassung, es sei egal, an wen oder was man glaubt, denn entscheidend sei, ob man ein guter Mensch ist oder nicht. Dahinter steht die Hypothese, dass man sich durch gute Taten den Himmel verdienen könne. Geschehen dann aber gute Taten nicht aus Berechnung statt aus Liebe? Und sind sie dann wirklich gut, wenn man die daraus resultierenden egoistischen Motive in Rechnung stellt?
Das ist doch schon der große Fehler der Reinkarnationslehre, die ebenfalls lehrt, dass man sich durch viele Leben letztendlich irgendwie selbst erlösen kann. Welchen Wert hat aber eine solche "Selbsterlösung" - wäre sie denn möglich! -, wenn ich, wie im Buddhismus gelehrt, mich auflöse und meine Persönlichkeit in irgendein großes Ganzes auflöst? Ist es nicht vielmehr ein destruktiver Denkansatz, bei dem ich mich durch Gutheit selbst zerstöre? Wäre dies gerecht? - Wohl kaum!
Es geht auch nicht darum, irgendeinen Glauben zu haben: Logisch zu Ende gedacht wäre dies eine Katastrophe. Auch Kannibalen und Satanisten haben einen Glauben, auch Diktatoren wie Hitler und Stalin hatten so gesehen einen Glauben. Und sie sind bzw. waren felsenfest von der Richtigkeit ihrer Ansichten überzeugt und sicher, das Richtige und Gute zu tun. Könnte man Stalin und Hitler heute noch befragen, dann würden sie steif und fest behaupten, nur Gutes im Sinn zu haben und wären - so zynisch dies auch klingen mag - von der Richtigkeit ihrer Aussage felsenfest überzeugt. Es geht also nicht darum, an irgend etwas irgendwie zu glauben, sei es noch so diffus, sondern darum, zu überprüfen, ob das, woran man glaubt, auch wirklich ein Fundament hat. Die Aussage - "Es wird schon so etwas wie ein höheres Wesen geben!" - zeugt tatsächlich doch von Desinteresse und nicht von einer ernst zu nehmenden Überzeugung.
Doch es ist unmöglich, Gott ohne Glauben irgendwie zu gefallen: Wenn ich nicht an Ihn glaube, dann tue ich ja auch nichts, um Ihm zu gefallen: Selbst gute Werke geschehen dann allenfalls zum Selbstzweck, zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens oder um sich einen guten Ruf zu erwerben, nicht aber aus echter Liebe und echter Menschlichkeit. Im Grunde sind wir Menschen nämlich Egoisten, was bei kleinen Kindern offensichtlich ist: So wollte einmal der kleine Bruder perdu das Glas Orangensaft haben, welches der Große in der Hand hielt. Weil die Eltern nur noch Apfelsaft hatten, konnten sie ihm kein entsprechendes Glas anbieten. Der Kleine heulte und bettelte, der Große gab es letztendlich. Die Eltern lobten den Großen, doch der Große gab seine Motive an: "In seinem Glas war mehr als in meinem!"
Ist das bei uns Erwachsenen nicht genauso? - Wir wollen die Beförderung, das Lob, die Urkunde, den Sonderurlaub haben, wir gönnen uns den Jackpot, wir wollen Haupterbe sein, wir wollen den Erbonkel oder die Erbtante in Übersee haben, wir wollen den Traumjob, den Traumurlaub, das Traumhaus und das Traumauto. Wie oft gibt es zwischen Nachbarn einen regelrechten Wettbewerb, in dem das, was man sich kauft, grösser, schöner, wertvoller und teurer sein muss als das, was sich die Müllers von nebenan leisten. Dabei geht es nicht um den persönlichen Nutzen oder Geschmack, sondern um das Protzen: "Seht mal: Wir sind reicher als der Nachbar!"
So sind unsere guten Taten gestrickt, wenn kein Glaube dahinter steht: Sie geschehen aus Berechnung, wir erwarten uns persönliche Vorteile davon. Deshalb können unsere guten Taten uns vor Gott nicht gerecht machen, geschehen sie doch aus Berechnung, aus der Befriedigung des eigenen Egos heraus. Und dies war der entscheidende Denkfehler der Pharisäer und Schriftgelehrten, die sich zwar penibelst an die Gesetze hielten und sogar an Gott glaubten, aber doch keine rechte Beziehung zu Ihm hatten, weil sie Ihn nicht im Herzen trugen. Und was nützt ein Glaube, der derart schwammig und dehnbar ist, dass man alles darin verpacken oder herauslassen kann, je nach Belieben? Wessen Glaube ungenau ist, dessen Glaube ist auch nicht fest. Ein wackeliger Grund aber ist instabil, und wer sich nicht festzulegen vermag, muss sich die Frage stellen, wie stabil sein Lebenshaus steht, wie stabil er selbst ist. Dort, wo man wie ein Luftpuffer ist, dort ist man auch wie ein Blatt im Wind, das weder das Woher noch das Warum noch das Wohin kennt.
Glaube, wenn er echt ist, unterzieht sich erst einer Prüfung: Schließlich kann mir jeder etwas erzählen, und Vieles klingt auf den ersten Blick geradezu logisch und gut. Was aber nützen alle Thesen, wenn sie nicht alltagstauglich sind? Gedankengänge, die an der Wirklichkeit zerbrechen, mögen in den Studierzimmern kluger Leute ihren Platz haben, doch selbst für sie haben solche Ideen keinen Platz im realen Leben.
Alltagstauglich: Das bedeutet, der Glaube muss praktikabel sein, für den Kaiser genauso wie für die Hilfskräfte, für den Generaldirektor genauso wie für den Hilfsarbeiter. Das, was die Bibel lehrt, ist alltagstauglich und von vielen Menschen erprobt. Da, wo mit dem christlichen Glauben wirklich ernst gemacht wurde, übersah man die Armen und Bedürftigen nicht, wurde Ehe und Familie geschützt. Und dies ist auch heute noch so. Unsere Sozialgesetzgebung verdanken wir im Grunde der pietistischen Gattin Otto von Bismarcks, die das Elend der Arbeiterschaft nicht ertragen konnte, und diese Sozialgesetzgebung hat sich als stichhaltiger erwiesen als sozialistisch-kommunistische Versuche, die allesamt gescheitert sind. Selbst die kommunistischen Staaten China und Vietnam haben in ihren Ländern teilweise kapitalistische Strukturen eingeführt, damit das System nicht komplett zusammen bricht. Dabei klingen die sozialistisch-kommunistischen Thesen gut, logisch und zukunftsweisend, aber wer den Gott der Bibel ausklammert, klammert letztendlich die Realitäten aus.
Es ist ebenso bezeichnend, dass kein einziger Punkt der Bibel tatsächlich widerlegt worden wäre: Die Evolutionstheorie hat derart große Lücken, dass sie, wenn es sich um einen rechtsstaatlichen Prozess handeln würde, längst in sich zusammen gebrochen wäre. Es tun sich derart große Lücken, Widersprüche und Unwahrheiten hervor, dass man nur so staunen kann. Andererseits haben biblische Ortsangaben eine derartige Sicherheit, dass sich daran nüchterne, selbst atheistische Archäologen orientieren.
Gleichsam ist das Neue Testament das am besten belegte Geschichtsbuch aller Zeiten: Nicht nur Josephus Flavius bestätigt die Schriften. Die Beschreibungen der Evangelien sind genau und widersprechen keines der Dokumente, die wir aus dem Alten Rom haben.
Mehr noch: Die Zahl der Zeugen ist sehr hoch, und wir dürfen nicht vergessen, dass die Bibel stets mit einer außergewöhnlichen Genauigkeit abgeschrieben worden ist; der kleinste Fehler - und sei es nur ein vergessenes I-Tüpfelchen - hatte zur Folge, dass der ganze Text für null und nichtig erklärt wurde. Die Bibelabschriften wurden mit einer pedantischen Akribie vollzogen, für die es sonst kein Beispiel gibt. Selbst Buchhalter, die von Natur aus pedantisch und akribisch sein müssen, arbeiten nicht so genau wie diejenigen, die einst die biblischen Texte abschrieben.
Man kann auch den Wahrheitsgehalt der Bibel erfahren. Ich selbst weiß aus eigenem leidvollem Erleben, wie bösartig sich Okkultismus (Zeichendeuterei, Wahrsagerei etc.) auswirken. Meine Mutter stand wegen falscher Zukunftsaussagen irgendwelcher Kartenlegerinnen, Hellseher und Astrologen einmal kurz vor dem Suizid. Die Folgen waren für mich ebenfalls sehr übel, und sind es zum Teil auch heute noch: Dazu zählen Depressionen, Phobien und Unsicherheiten.
Doch nicht nur hier erlebte ich, dass die Bibel recht hat. Es sähe besser mit unserer demografischen Entwicklung aus, wenn nicht Hunderttausende von Kindern abgetrieben würden. Unser Sozialsystem stünde auf stabileren Füssen, wären da nicht Sozialbetrug und Tricksereien, und es wäre besser darum bestellt, wenn sich Kinder mehr um ihre alten Eltern kümmern würden. Auch unsere Wirtschaft liefe besser, würde sie - statt eines verblendeten Jugendwahns - die Erfahrungen des Alters nutzen, was natürlich im Umkehrschluss nicht heißt, dass man junge Menschen daran hindert, selbst Erfahrungen zu machen. Es stünde besser um Vieles, würden wir uns nach den biblischen Werten ausrichten: Diebstähle, Steuerhinterziehungen und andere Straftaten würden stark zurück gehen. Nachbarn würden miteinander reden und Lösungen suchen statt sich direkt zu verklagen und damit zu einer Überlastung der Gerichte beitragen.
Es ist doch unser Unglaube, mit dem wir uns unsere Probleme selbst machen. Gott ist ein Gentleman, der sich keinesfalls aufdrängt. Wir aber verhalten uns wie ein Hungriger, der um Essen bittet und selbst die besten Speisen ablehnt, sich aber darüber beklagt, dass er nichts zur Stillung seines Appetits bekommt. Gott lässt uns die Freiheit der Wahl, aber wir haben damit auch die Freiheit der Konsequenzen. Ist es wirklich angebracht, ohne Gott zu leben?
Faschismus und Kommunismus sind genauso zusammen gebrochen wie andere nicht-biblische Systeme. Auch heute versuchen wir, ohne Glauben klar zu kommen und wundern uns darüber, dass wir nicht in der Lage sind, Gott zu gefallen. Wie gesegnet aber waren Noah, Abraham und selbst die Hure Rahab, weil sie glaubten? - Glaube, der echt ist, führt zu Gehorsam, und dieser Gehorsam zahlt sich aus.
Dabei handelt es sich nicht um den kritiklosen Kadavergehorsam, den Diktatoren einfordern: Gott hat uns den Verstand gegeben und möchte, dass wir diesen auch benutzen. Jesus selbst hat uns ja gezeigt, wie man die Prioritäten richtig setzt; es liegt an uns, Seinem Beispiel zu folgen. Wirklicher Glaube macht uns zu Menschen, die Gott wohlgefällig sind. Und das führt zum Segen.
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