Auf den Steckbriefen im Wilden Westen soll tatsächlich bei Schwerverbrechern die Belohnung in jedem Fall ausgelobt worden sein, ganz gleich, ob man den Gesuchten tot oder lebendig zum Sheriff oder Marshall brachte. Kopfgeldjäger hatten damals wohl keine Skrupel, jemanden, der derart steckbrieflich gesucht wurde, umzubringen: Hauptsache, man konnte die Belohnung einkassieren!
Tot oder lebendig ist unter Ärzten und Biologen eine rein auf die Körperfunktionen ausgerichtete Definition, nach der sich auch Juristen orientieren, weil sich hieraus rechtliche Konsequenzen ergeben; davon, ob ein Mensch für tot erklärt wird oder nicht, hängt ab, ob Sozialleistungen wie Rente oder Sozialhilfe weiter gezahlt werden müssen, ob Lebensversicherungen fällig werden, ob das Erbrecht zum Zuge kommt oder nicht.
Auch Philosophen denken darüber nach, was Leben eigentlich ist; selbst an Stammtischen diskutiert man darüber, was Leben eigentlich ist, und jeder Einzelne hat sich die Frage nach Leben und Lebenssinn gestellt. Für die Einen ist Leben Spass, Vergnügen und Reichtum, für die Anderen Forschen, Arbeit oder Bildung, die Nächsten verstehen unter Leben das, was der Existenz Sinn gibt.
Selbst über das Leben nach dem Tod gibt es unterschiedliche Meinungen: Angefangen davon, dass man sagt, mit dem Tod sei alles aus bis hin, dass wir alle ins Paradies kommen über Seelenwanderung bis zur These, dass die Bösen verlöschen und die Guten bei Gott sind. Für Hindus und Buddhisten ist ein Verlöschen im Nirwarna der Sinn, weil sie damit aus dem Rad des Lebens aussteigen.
Biblisch gesehen aber ist Tod und Leben etwas Anderes: Es hat damit zu tun, ob wir für Gott lebendig sind oder nicht. Der Tod ist in geistlicher Hinsicht nicht das biologische Aus, sondern das Getrennt sein von Gott. Und seien wir ehrlich: Empfinden wir das nicht irgendwo tief in unserem Innern genauso? Viele weltliche Vergnügungen sind doch nichts anderes als die verzweifelte Suche nach Leben. Und doch brauchen Menschen immer mehr an Vergnügungen, um vor der Antwort wegzulaufen, die ihnen sagt, dass sie eigentlich tot sind, mögen ihre Körperfunktionen auch medizinisch gesehen optimal sein.
Ich selbst habe diesen geistlichen Tod gespürt und alles getan, um es zu vergessen: Ich habe riesige Mengen Alkohol in mich hinein geschüttet, ich habe Party gemacht, ich bin über Sankt Pauli und die Kaiserstrasse in Frankfurt gezogen. Doch was hat es mir gebracht? Ich suchte das Leben und war trotzdem tot!
Im Karneval, an Sylvester, bei Single-Partys oder bei Partys für Leute über dreissig oder vierzig, an Sylvester, bei Kegeltouren, im Urlaub, bei Familienfeiern sucht man das Leben oft in Alkoholexzessen oder schnellen Abenteuern. Kegeltouren sind eine ähnliche Flucht. Andere werden zu Workoholics oder suchtkrank.
Aber um die Antwort kommen wir nicht rum: Leben finden wir weder in Alkohol noch in Diskotheken, wir finden sie nicht auf der Kirmes oder auf dem Rummel, nicht auf den Märkten, nicht in One-Night-Stands oder sonst irgendwo. Leben findet sich nur in Jesus Christus. Wer Ihn findet, bekommt Leben in Fülle. Deshalb geht von Christen selbst in schwierigsten Situationen ein Friede aus. In den Augen der Christen habe ich das Leben schimmern sehen.
Jesus ist das Leben: Tot oder lebendig ist also die Frage, ob Jesus unser Retter ist oder nicht. Mit Jesus sind wir lebendig, ohne Ihn sind wir tot.
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