Für Viele ist Jesus zwar ein großer Lehrer, ein edler Mensch, ein großartiger Charakter, ein kluger Kopf, doch nicht der Christus. Das allerdings ist gefährlich: Wir mögen in Jesus die großartigste Gestalt der Geschichte sehen, wir mögen Seine Lehre als die beste halten, die es gibt, wir mögen in Ihm einen Reformator sehen, einen guten Psychologen, einen Philosophen voller tiefer Weisheit, aber wenn Er für uns nicht der Christus ist, dann gehen wir verloren. Erkennen wir aber, dass Jesus der Christus ist, dann sind wir aus Gott geboren, und wenn wir Gott wirklich lieben, dann lieben wir auch Seinen Sohn, denn beide gehören untrennbar zusammen, beide sind zwei Personen des dreifaltigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gott zu lieben bedeutet, Ihn in Seiner Dreipersönlichkeit zu lieben.
Wer Gott liebt, liebt aber auch Seine Kinder, denn durch Jesu Blut, dass Er für uns vergossen hat, sind wir als Christen zu Blutsverwandten geworden, zu Brüdern und Schwestern. Wir sind eine Familie, und in einer gesunden und funktionierenden Familie liebt man einander. Das bedeutet, füreinander einzustehen, zusammenzuhalten, miteinander für Gott zu wirken. Als Gottes Kinder sind wir auch gerne zusammen in Gottesdiensten, in Hauskreisen, bei der Gemeindearbeit, aber auch in der Freizeit.
Die Liebe zu Gott ist aber nicht hypothetisch; sie zeigt sich nicht oder zumindest nicht allein in gelehrten Reden über Gott. Wer Gott liebt, der hält Seine Gebote. Je grösser die Liebe zu Gott ist, umso grösser ist auch unser Gehorsam, denn wenn wir Gott lieben, dann möchten wir Ihm Freude bereiten. Seine grösste Freude ist, dass wir Seine Gebote halten.
Sie sind ja auch nicht schwer: Wer liebt, tut sich leicht damit, einem Anderen eine Freude zu machen. Ein Mann, der seine Frau liebt, wird sie - wenn er kann - zum Essen einladen, sie von ihrer Hausarbeit entlasten, ihr einfach mal so Blumen schenken. Eine Frau, die ihren Mann liebt, gönnt ihm auch mal das Fußballspiel und nimmt Anteil daran, wenn er auf der Arbeit Ärger hatte. Wer seine Kinder liebt, verbringt ja auch Zeit mit ihnen. Und Kinder sind froh, wenn sie mit ihren Eltern zusammen sind. Frisch Verliebte sind auch meist unzertrennlich und können es kaum erwarten, den Anderen wieder zu sehen.
So ist es auch mit Gott: Weil ich Gott liebe, lese ich Sein Wort, gehe gerne in den Gottesdienst und bin gerne mit meinen Glaubensgeschwistern zusammen. Damit erfreue ich Gott, wenn auch leider nicht genug.
Aber auch das Halten Seiner Gebote ist nicht schwer. Das meinen wir zwar, doch überlegen wir mal: Wenn wir lügen, müssen wir ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis haben, um nicht aufzufallen. Wenn wir stehlen, müssen wir raffiniert und geschickt sein. Wenn wir Andere verleumden, müssen wir das "klug" anstellen. Wenn wir aber ehrlich sind, dann brauchen wir uns nur an die Wahrheit zu halten. Wenn wir nicht klauen, dann ist unser Kopf frei für das Gute. Wenn wir Andere nicht verleumden, dann können wir unsere Kreativität zur Freude Gottes einsetzen und müssen uns nicht mit einer etwaigen Strafverfolgung auseinandersetzen.
Wer aus Gott geboren ist, der überwindet die Welt und ihre Gelüste. Ich erinnere mich noch, als ich selbst ein junger Soldat war mit dem Hunger nach Leben: Ich durchzog die Kneipen, mich zog das Rotlichtmilieu an, ich trank zuviel, ich rauchte wie ein Schlot, weil ich ein ganzer Kerl sein wollte. Aber die Leere blieb, die Sinnlosigkeit. Die kurzen Freuden dieser Welt übertünchen nur die Leere, wirkliche Befriedigung aber geben sie nicht.
Durch den Glauben überwinden wir die Welt: Wir brauchen nicht den Lärm. Wir finden zur Ruhe, zum Frieden in Christus Jesus.
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