Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.
Lukas 6,20
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Wir müssen uns eingestehen: Vor Gott sind wir alle arm! Selbst wenn wir so reich sind wie Rockefeller und Onassis zusammen, selbst wenn wir mehr Kapital haben als alle Versicherungen, Banken und Konzerne zusammen: Vor Gott sind wir arm! Selbst einst so mächtige Herrscher wie die Pharaonen oder die Kaiser des Römischen Imperiums, selbst so grosse Weltreiche wie das der Babylonier oder der Inkas verblassen vor Gottes Reichtum und Majestät.
Anders ausgedrückt: Gott gehört alles. Er hat Himmel und Erde geschaffen, die Engel, die Natur, die Tiere, die Menschen. Er kann Dinge durch Sein Wort aus dem Nichts entstehen lassen. Er hat alle Macht. Vor Ihm müssen sich alle Fürsten, Könige und Kaiser beugen. Die mächtigsten Armeen können Ihn nicht einmal im Ansatz bezwingen. Selbst alle Reiche dieser Welt sind zusammen genommen allenfalls ein ganz kleiner Schimmer gegen Seine Allmacht.
Und wer diese Armut, diese Ohnmacht vor Gott sich eingesteht, wer sagt: "Gott, ich möchte Dir dienen!", den macht Er zum Miterben Seines Königreiches. Und es wird uns im Himmel eine Wohnung erwarten, die schöner, luxuriöser und geschmackvoller ist als alle Burgen, Schlösser, Villen und Bungalows zusammen.
Mit leeren Händen stehen wir vor Gott. Nichts können wir vorweisen. Wir können uns nicht freikaufen, wir können auch nicht mit guten Taten imponieren. Und auch, wenn wir die mächtigsten Männer der Welt sind: Vor Gott sind wir arm.
Auch die stärksten Boxer oder Catcher, die tapfersten Krieger, die kampfbereitesten Soldaten können nichts gegen Gott ausrichten. Keine zehn, hundert oder unzählige Pferde, keine Armee vermag Gott zu erschüttern. Ein Wort von Ihm genügt für Seinen Sieg.
Gestehen wir uns diese Armut ein und gestehen wir uns ein: Nur Gott kann uns geben, was wir für unsere Rechtfertigung vor Ihm brauchen, den Kreuzestod Seines geliebten Sohnes am Kreuz von Golgatha.
Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden.
Lukas 6,21
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Eigentlich haben wir alle Hunger: Wir hungern nach Leben, nach Gerechtigkeit, nach Karriere, nach Unabhängigkeit. Wir fühlen auch den körperlichen Hunger. Wir brauchen Essen und Trinken, um zu leben. Wir hungern nach Idealen, und mancher ist auch bereit, für seine Ideale zu sterben.
Doch ein solcher Hunger ist nicht gemeint. Ein solcher Hunger bleibt unbefriedigt. Jesus meint einen anderen Hunger: Den Hunger nach Erlösung und die Erkenntnis, dass Er das Brot des Lebens ist und uns Leben geben will und geben kann in Fülle. Und wer erkennt, dass Er der Rettung bedarf durch Ihn - Jesus - und Ihn als ganz persönlichen Retter annimmt, der wird satt werden: Seine Erlösungstat sättigt die Sehnsucht nach Erlösung, die wir nur durch Ihn und nirgends anders erleben können.
Ist Er unser Retter, dann erfüllt uns ein neuer Hunger; es ist sogar ein Heißhunger. Dieser Heißhunger sehnt sich danach, Ihm immer ähnlicher zu werden. Auch diesen Heißhunger stillt Er. Er macht uns satt mit Seiner Liebe. Er macht uns satt, in dem Er uns auf Ihn hin verändert und dafür sorgt, dass wir Ihm absolut ähnlich werden. Wir tun dann Seinen Willen und spüren: "Das tut uns gut!" Wir wissen: Sein Wille dient unserem eigenen Wohl. Er lässt uns gesunden. Eines Tages werden wir in Seinem Reich sein. Dort werden wir Ihn treffen und mit unseren Augen sehen und erkennen. Dann ist unser Streben gestillt, unsere Sehnsucht gesättigt.
Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen.
Lukas 6,21
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Wie schwer ist oft unser Christenleben?! Wir vergiessen oft Tränen, weil die Menschen, die wir lieben, sich nicht bekehren wollen. Oft lachen sie uns aus. Besonders schmerzhaft ist es, wenn es dabei um unsere Eltern, Grosseltern, Geschwister, Kinder geht. Aber auch das Wissen, dass sich eine Tante, ein Onkel, die Ehefrau, der Gatte auf dem Weg zur Hölle befinden und nicht umkehren wollen, ist schmerzhaft.
Und wir werden ausgelacht, als Spinner und Fundamentalisten abgestempelt, als Sektierer verleumdet, als Bösewichte beschimpft. Selbst die eigenen, engsten Verwandten werfen uns das vor. Manch guter Freund - vielleicht sogar alle - verlassen uns.
Aber auch Verfolgung droht uns: Die Tendenz geht immer mehr dazu über, dass Sünde nicht mehr Sünde genannt werden darf, und es wird wohl bald verboten sein, eine biblische Sexualmoral einzufordern. Dann werden wir als Kranke, als Extremisten, als Nazis und Homophobe verunglimpft.
Darüber vergiessen wir jetzt Tränen. Es tut uns weh. Wir säen auf Tränen. Bald werden wir in Freuden ernten und sehen, dass längst nicht jeder Missionsversuch gescheitert ist. Dann werden wir sehen, dass der ein oder andere aufgrund unseres Bekenntnisses zum Glauben gekommen ist.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.
Lukas 6,22-23
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Wer sich zum Menschensohn, zu Jesus bekennt, der wird gehasst, ausgestossen und geschmäht. Die alten Freunde, ja, oft auch die eigene Familie wendet sich ab. Man will mit einem solchen Fundamentalisten nichts zu tun haben. Man lädt einen solchen "Spinner" nicht mehr zu Familienfesten ein.
Oft fängt es in der Schule an. Wer im Biologieunterricht darauf hinweist, welch grosse Lücken es in der Evolutionstheorie gibt und dafür sehr gute Argumente und Beweise liefert, braucht nicht zu hoffen, dass er eine gute Biologienote bekommt. Auch die Religionslehrer sind oft entsetzt, wenn einer ernst macht mit Jesus, Ihm nachfolgt und Ihn als seinen ganz persönlichen Retter angenommen hat.
Selbst im Berufsleben wird man ausgegrenzt: Weil man einige Dinge nicht mitmacht und nicht mitmachen möchte, wird man verspottet. Da spreche ich aus Erfahrung. Ein Kollege - damals arbeitete ich auf der Wache - wollte mit einigen anderen Kollegen in ein Freudenhaus gehen. Auch mich lud er ein, doch ich weigerte mich, weil ich Christ bin. Sofort unterstellte man mir Feigheit und Homosexualität.
Es bedarf Stärke, es bedarf der Bibellese und des Gebetes, um hier stark zu sein. Und es ist gut zu wissen, dass es andere Christen gibt, die einen verstehen und im Gebet auch für ihre Glaubensbrüder eintreten.
Den grossen Propheten ist es auch so ergangen. Noah wurde verlacht. Stephanus wurde sogar gesteinigt, doch er sah den offenen Himmel. Er ging ein zur Freude des Herrn. Der Lohn wird gross sein für uns, wenn wir den Spott ertragen. Gott ist ein Gentleman. Er lässt sich nichts schenken. Er zahlt mit Zins und Zinseszins.
Mögen mich die Leute ob meines Glaubens spotten: Diese Zeit vergeht, die Ewigkeit wartet. Lieber hier verspottet, verstossen und geschmäht und dann die ewige Freude haben als umgekehrt. Wichtig ist nicht, was die Anderen über eine Sache denken. Wichtig ist, wie Jesus darüber denkt und was Er in unserer Situation tun würde.
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