Wenn man einen Termin bei dieser Ärztin hat, dann muss man trotz des Termins Zeit mitbringen; dafür hat man das Glück, kein 08/15-Patient zu sein, denn sie schaut selbst nicht auf die Uhr, wenn man bei ihr in der Sprechstunde sitzt. Für eine Leseratte wie mich ist die Wartezeit ohnehin eine gute Gelegenheit, mich entweder mit meiner selbst mitgebrachten Lektüre oder den ausliegenden Zeitschriften zu beschäftigen. So wand ich in einer Illustrierten einen Bericht, der die Leser davon unterrichtete, dass die Mutter Roy Blacks nun auch verstorben ist. Laut diesem Regenbogenblättchen sind nun beide im Himmel vereint.
Das ist zu hoffen, und ich selbst weiß nicht, wie Roy Black bzw. seine Mutter zu Jesus gestanden sind: Vielleicht haben sie sogar noch in den letzten Augenblicken Ihn als ihren ganz persönlichen Retter und Erlöser angenommen: Dann sind sie gerettet und im Himmel. Aber auch nur dann, wenn Jesus ihr ganz persönlicher Heiland ist, unabhängig davon, wann sie Ihn angenommen haben! Wenn nicht, dann sind sie verloren auf ewig, und daran ändert ein noch so liebevoll geschriebener Bericht nichts.
Dies ist zugleich eine Warnung an jeden Einzelnen von uns: Wie stehen wir zu Jesus? Ist Er unser ganz persönlicher Retter und Erlöser oder nicht? - Mit Sprüchen wie "So schlecht bin ich doch gar nicht!" oder "Tue Recht und scheue niemand!" werden wir den Zugang zum Himmel ganz sicher nicht finden. Vor Gott sind wir alle Sünder, ganz gleich, ob wir "kleine" oder "große" Sünderlein sind. Das alte Lied, einst gesungen von Willy Millowitsch: "Wir sind alles kleine Sünderlein, doch wir kommen alle in den Himmel hinein ..." dürfte zu den Lieblingsliedern des Teufels gehören, führt es doch in die Irre, in die ewige Verderbnis. Gott ist nämlich derart heilig - und das ist auch gut so! -, dass Er selbst die aller kleinste Sünde in Seiner Gegenwart nicht dulden kann. Deshalb steht in Psalm 14,2-3:
Der HERR schaut vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.
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Und Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer 3,9-12:
Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen, dass beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind, wie denn geschrieben steht: "Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer. Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage. Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer.
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Wir können uns den Himmel auch nicht verdienen wie es die Pharisäer und Schriftgelehrten meinten; sie kannten zwar die Bibel zumindest beinahe in- und auswendig, sie kannten die wichtigsten Kommentare, und insbesondere die Pharisäer waren sehr gesetztestreu. Und doch vergassen sie das Wichtigste, die lebendige Beziehung zu Gott und die Tatsache, dass wir alle ohne Ausnahme Seine Gnade brauchen, um gerettet zu werden.
Diese Gnade ist auch nicht käuflich, sonst wäre sie keine Gnade, sondern Unrecht, weil dann die Armen unweigerlich verloren gingen und die Reichen sich diese kaufen könnten. Es helfen daher keine Messstipendien und auch keine Kerzen, die für Verstorbene gespendet werden. Gott handelt nicht wie ein Krämer, bei dem die Gnade im Dutzend vielleicht billiger ist oder der ab einer bestimmten Bestellmenge "Gnade" eine Tüte Gnade mit dazu gibt. Was ist das denn für eine Vorstellung von unserem heiligen Gott, dem wir ohnehin nichts geben können außer unser Herz, unser Vertrauen?
In den Himmel kommen nicht diejenigen, die Böses tun, nicht die Spötter, nicht die Gottlosen, nicht die Ungerechten, aber auch nicht die scheinbar Frommen, auch nicht die Gutmenschen, die vermeintlich ganz Sozialen usw. In den Himmel kommen letztendlich die, die Jesus Christus im Glauben als ihren ganz persönlichen Retter angenommen haben. Zwei Bibelstellen sollen dies verdeutlichen:
Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
Markus 16,16
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Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Johannes 3,17-18
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