Ein Glaube, der lebendig ist, hat Kraft und wird erkennbar durch entsprechende Werke, die zeigen, dass wir von Gott würdig gemacht wurden in unserer Berufung. Wer lebendig glaubt, findet seine Berufung, weiß, was er für Gott zu tun hat. Das setzt nicht nur regelmäßige Bibellese voraus, sondern auch und vor allem Gebet. Wer betet, spricht mit Gott.
Beten ist dabei alles andere als eine Einbahnstraße: Gott antwortet uns. Vielleicht schickt Er uns einen Gedanken, vielleicht spricht eine Predigt direkt in unsere Situation hinein, vielleicht spüren wir, dass wir dieses oder jenes tun sollten, vielleicht verstehen wir eine bestimmte Bibelstelle, vielleicht erfahren wir eine Korrektur in unserm Denken, Reden und / oder Handeln. Vielleicht ist es auch eine Kombination aus verschiedenen Bestandtteilen. Doch das Gebet muss "allezeit" sein. Es genügt nicht, Gott mal ganz kurz zu sagen: "Herr, ich danke Dir mal ganz schnell. Amen!" - Sicher sind Stoßgebete, wenn sie einem auf dem Herz liegen, sinnvoll und segensreich, aber unser Gebetsleben soll, wenn es wirksam sein soll, eine Regelmäßigkeit haben. Schließlich wissen wir, dass man ja auch nicht nur gelegentlich zu seiner Arbeit oder zur Schule geht, sondern regelmäßig. Wir essen regelmäßig, wir betreiben regelmäßig Körperpflege, und wir treffen uns in einer gewissen Regelmäßigkeit mit Menschen, die uns wichtig sind.
Auch unsere Tagesabläufe haben eine bestimmte Struktur: Wir stehen um eine bestimmte Uhrzeit auf, wir waschen uns, frühstücken und erledigen die Aufgaben des Tages. Wir essen Mittag. Wir kaufen ein, wir machen Abendbrot, wir lesen bestimmte Zeitungen oder schauen uns unsere Lieblingsserien im Fernsehen an. Wir pflegen unsere Hobbies. Überall haben wir Regelmäßigkeit. Warum sollte es für das Beten anders sein, wenn unsere Beziehung zu Gott lebendig sein soll?
Zu einem lebendigen Glauben gehört auch die stille Zeit, die Bibellese, das Nachdenken über das, was man gelesen hat. Mir tun auch Andachtsbücher gut und christliche Literatur, die mir ein grösseres Verständnis für Gottes Wort schenken. Ebenso ist es wichtig, sich mit Glaubensgeschwistern zu treffen und auszutauschen und Gottesdienste zu besuchen. Eine bibeltreue Predigt ist inspirierend und erfrischend zugleich.
Das Wissen, dass Glaubensgeschwister für mich beten, stärkt mein Vertrauen in Gott, macht meinen Glauben lebendiger und veranlasst mich dazu, auch für sie zu beten. Dies stärkt die Solidarität, den Zusammenhalt, macht uns noch mehr zu einer Familie. Der Glaube wird dadurch im Alltag lebendiger.
All dies spiegelt sich im Alltag wieder: Unser Handeln richtet sich auf diese Weise mehr und mehr nach den Geboten, nach dem Willen Gottes aus. Es macht den Glauben lebendig. Es hält unsere Beziehung zu Gott aufrecht und vertieft sie. In den Augen von Christen, die fest im Glauben an Gott stehen, sieht man deshalb auch Lebendigkeit und eine Freude, die tiefer ist als sie die Welt geben kann.
|