Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch das Opfer seines Leibes, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; ...
Hebräer 10, 19-39
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Im Volksmund heißt es: "Glauben ist nicht Wissen!" Das Wort "Glaube" wird in unserer Alltagssprache ja auch fast ausschließlich für "vermuten, annehmen" verwendet, für etwas, dessen wir uns nicht sicher sind und das deshalb für uns mehr oder weniger vage ist. Vergleichbar ist dies mit den Hypothesen eines Wissenschaftlers, die dieser annimmt, um dann zu überprüfen, ob seine Vermutungen auch eine realistische Basis haben und bewiesen werden können.
Der Glaube aber, wenn er echt ist, meint etwas Anderes: Es ist kein Vermuten und erst recht kein naives oder gar blindes Vertrauen; es hat nichts mit einer allzu vertrauensseligen Leichtgläubigkeit zu tun, die selbst noch einem Lügenbaron von Münchhausen glaubt, wenn die Widersprüche und Unmöglichkeiten allzu offensichtlich sind. Es ist auch kein Festhalten an den frühkindlichen "Glauben", dass der Klapperstorch die Kinder bringt und der Weihnachtsmann die Geschenke. Nein, wirklicher Glaube fußt auf Erfahrung, auf Bestätigung und auf Überprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit.
Im Wirtschaftsleben heißt derjenige, der Kredit gewährt, Gläubiger: Der Kreditgeber glaubt, dass er das Geld mit Zins und Zinseszins zurück bekommt. Doch wenn er nicht von Sinnen ist, dann leiht er sein Geld nicht aufs Geradewohl, sondern überprüft, ob der potentielle Schuldner auch vertrauenswürdig ist. Wer selbst einen Kredit, eine Hypothek beantragt, der weiß, dass er dann seine eigenen Vermögenswerte offen legen muss: Die Bank verlangt die Gehaltsbescheinigungen und überprüft, ob der Arbeitsplatz sicher ist: Berufsbeamte und Berufssoldaten bekommen deshalb leichter einen Kredit als jemand, der in einer Firma arbeitet, von der jeder weiß, dass diese bald in Konkurs gehen wird. Zudem werden Auskünfte bei der Schufa und anderen Auskunfteien eingeholt, und die Bank schaut in die eigenen Unterlagen, ob woanders noch Schulden sind oder ob Kontopfändungen vorliegen.
Auch ein Arbeitgeber schaut sich denjenigen, den er neu einstellen möchte, genauer an: Er möchte Zeugnisse sehen, er telefoniert mit der alten Firma und nimmt sich Auskünfte von der Schule, der Uni oder den Trägern von Fortbildungskursen. Spezielle Firmen durchforsten das Internet, ob der Betreffende sich nicht in zweifelhaften Foren aufhält und schauen in den virtuellen sozialen Netzwerken hinein, um zu sehen, ob der Bewerber dort zu finden und in welchen Gruppen er ist. Aus den Profilen, die zum Beispiel in Facebook, wkw oder stayfriends nachzulesen sind, lässt sich ein relativ genaues Bild vom Bewerber bereits im Vorfeld machen.
So ist es auch mit dem Glauben an Jesus: Wer von Ihm nur ein schwammiges, diffuses, ungenaues, nebelhaftes Bild hat, glaubt nicht wirklich an Ihn. Um tatsächlich an Ihn glauben zu können, muss man sich mit Seiner Lehre und Seinem Leben auseinander setzen. Man muss die Bibel - Sein eigenes, heiliges Wort - lesen und darüber nachdenken. Mit einer Eins in Religion, die man vielleicht nur deshalb bekommen hat, weil man das nieder geschrieben hat, was der Lehrer und der Pfarrer hören wollten, ist es jedenfalls nicht getan.
Wer die Bibel gewissenhaft durchliest, wer sie studiert und sich mit ihr auch in Form von Sekundärliteratur auseinander setzt, wird bald feststellen, dass man im Worte Gottes keinen Widerspruch findet und sich Jesus wie ein roter Faden durch das Alte und das Neue Testament durchzieht. Man findet schnell heraus, dass die Bibel ein glaubwürdiges Buch ist: Sie wurde während ihrer Geschichte oft von sehr intelligenten Menschen angegriffen, doch niemals widerlegt. Archäologen benutzen sie, wenn sie nach einer Stadt suchen, deren genaue Lage in der Bibel beschrieben steht: Noch nie ist dadurch eine Fehlgrabung entstanden.
Trotz massiver Propaganda ist der biblische Schöpfungsbericht keinesfalls widerlegt; wer sich die Mühe macht und sich mit der Evolutionstheorie unvoreingenommen beschäftigt, der wird über kurz oder lang feststellen, dass nicht etwa der biblische Schöpfungsbericht zu bezweifeln ist, sondern vielmehr die Evolutionstheorie als solche, die erhebliche Lücken und Widersprüche aufweist und keinen annähernden Beweis für ihre Richtigkeit hat; es ist ein verschwiegenes Faktum, dass die Evolutionstheorie, würde sie im Rahmen eines Gerichtsverfahrens geprüft, diesen Prozess wegen mangels an Beweisen verlieren würde. Alle bisher vorgestellten Missing Links erwiesen sich als Trugschluss. Selbst als ausgestorben geltende Tiere wie der Quastenflosser hat man in den Tiefen der Meere erst jüngst gefunden.
Der Glaube an die Bibel ist also nicht blind, und die Indizien und Beweise für ihre Richtigkeit sind überwältigend. Christen bestätigen immer wieder Gebetserhörungen, die in ihrer Vielzahl beim besten Willen kein Zufall sein können, und wer wiedergeborene Christen kennt, bemerkt, dass es sich bei ihnen nicht um irgendwelche weltfremden, ewig im Gestern verhafteten Frömmler, sondern vielmehr um realistische Menschen handelt, die wissen, was in der Welt um sie herum los ist. Es sind also vernünftige Menschen, die mitten im Leben stehen.
Damit bestätigt sich, dass die Bibel vertrauenswürdig ist, und wer die Gebote der Bibel befolgt, bemerkt sehr bald, dass sie praxistauglich sind. Jesus - in Seiner menschlichen Natur nicht etwa in ein Haus von Philosophen, sondern in das eines Handwerkers geboren - stellt auch keine Lehre auf, die nur für Debatten und gelehrte Dispute an irgendwelchen Hochschulen taugen, sondern eine, die alltagstauglich ist; dennoch ist sie von einer Weisheit und einem Tiefgang, dass selbst Akademiker vom Fach einen schier endlosen Schatz finden. Seine Lehre ist so leicht verständlich, dass sie selbst ein Kind nachvollziehen kann und dennoch so tiefgründig, dass man darüber philosophische Abhandlungen und Doktorarbeiten schreiben kann ohne je ein Ende zu finden.
Deshalb können wir mit wahrhaftigem Glauben ohne zu Wanken vor Gott kommen. Wir können sicher sein, dass unser Glaube kein vergeblicher ist, dass unsere Gebete nicht umsonst gesprochen, sondern vielmehr erhört werden. Der biblische Gott ist kein ferner Gott, der sich nicht für uns Menschen interessieren würde, sondern ein Gott, der uns zugewandt ist und sich für uns interessiert: Kein Problem ist für Ihn so klein, dass Er sich nicht dafür interessieren würde und keines so groß, dass Er es nicht lösen würde. Sich auf den Gott der Bibel einzulassen bedeutet, eine Realität zu erfahren, die interessant und abenteuerlich ist und eine Sicherheit und einen Frieden gibt wie sie die Welt niemals geben kann.
Im Hebräerbrief wird sehr wohl darauf eingegangen, dass das Christenleben hier in dieser Welt alles Andere als einfach ist. Dennoch können wir uns sicher sein, dass wir am Ende den Sieg davon tragen werden. Jesus selbst hat uns auch versprochen, bei uns zu bleiben bis an das Ende der Zeit, da Er uns heimholt und Sein Königreich auf ewig errichten wird, in dem wir mit Ihm leben und herrschen. Wir haben also keinen Grund zu wanken und unseren Glauben zu verwerfen; vielmehr vertieft sich unser Glaube, wenn er geprüft und im Feuer des Leidens geläutert wird. Erst ein Glaube, der sich auch in großen Schwierigkeiten bewährt, kann den Anspruch der Echtheit für sich beanspruchen. Hiob, ein gerechter Mann, ging selbst durch unerbittliches Leid und bekannte letztendlich, dass Gott alles richtig machen wird. Dieses Vertrauen wurde nicht enttäuscht.
Wenn wir das Neue Testament lesen, dann erfahren wir, dass Jesus viele Menschen von ihren Krankheiten heilte, Tote erweckte, dass Lahme gingen, Blinde sahen, Taube hörten und Stumme redeten durch Jesu Wirken. Jesus selbst trieb sogar Dämonen aus und bestätigte so, dass Er der Herr ist, dem sich selbst die Mächte der Finsternis beugen müssen. Die religiöse Obrigkeit unterstellte Jesus die schwerste Sünde, nämlich die der Gotteslästerung, doch nirgends finden wir auch nur die geringste Andeutung, dass irgendwer Ihn auch nur ansatzweise der Lüge bezichtigte. Aufgrund Seiner Machtfülle - Jesus ist der Herr über den Sabbat, Ihm gehorchen die Naturgewalten wie der Sturm und die unruhige See, Er trieb Dämonen aus und besiegte die Krankheit, Er erweckte Tode und stand selbst von den Toten auf - wissen wir, dass Jesus Gott ist und damit sich der Vorwurf der Gotteslästerung ad absurdum führt. Als Gott kann Er auch nicht lügen.
Wir können Ihm deshalb absolut glauben, Ihm vertrauen, auf Ihn hoffen. Noah, Abraham und Mose taten dies, Josua und Nehemia, König David und viele Andere; ihr Leben, ihr Vertrauen zeigt, dass sie nicht enttäuscht wurden, auch wenn sie hohe Risiken eingingen und / oder von der Welt verlacht wurden. Wir können Ihm vertrauen. Selbst Thomas, der ungläubige Zweifler, fiel auf die Knie und betete bekennend: "Mein Herr und mein Gott!" Es besteht also wirklich kein Grund, nicht an Jesus zu glauben, sondern wir haben viele sehr gute und unwiderlegbare Gründe, auf Ihn zu hoffen.
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