"Aber ehe sie sich legten, kamen die Leute der Stadt Sodom und umgaben das ganze Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden, und forderten Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen...."
1. Mose 19, 4-15
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"Darum hat sie auch Gott dahin gegeben in schändliche Lüste: denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den unnatürlichen; desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen."
Römer 1, 26-27
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Seitdem die 1968iger-Generation unter anderem für die "freie Liebe" auf die Strasse ging, haben sich sehr viele Werte gewandelt; wir sprechen mit Recht von einem Werteverfall, der besorgniserregend ist. Bedauerlich dabei ist nur, dass die Wurzel dieses Übels - der allzu legere Umgang mit der Sexualität - ausgeblendet wird: Kaum jemand will wahrhaben, dass der Werteverfall vor allem einhergeht mit dem Verfall der Sexualmoral. Vielmehr redet man davon, dass Bordelle und käufliche Liebe die Zahl der Vergewaltigungen zurück gehen ließe. Galt noch vor wenigen Jahren Prostitution als sittenwidriges Geschäft, bei dem man die Bezahlung für "Dienstleistungen" nicht einklagen konnte, haben heute Prostituierte das "Recht", ihren "Lohn" einzuklagen.
Dieser Verfall ging schleichend: Noch in den 1950iger Jahren war eine Scheidung ein Manko; man bekam kein Hotelzimmer, wenn man nicht miteinander verheiratet war. Heutzutage ist die Scheidung der "Normalzustand", und Paare, die zusammen leben, haben nur noch selten einen Trauschein. Die, die heiraten, tun dies meist aus steuerlichen Gründen. Patchworkfamilien liegen im Trend, alle loben die Vorteile und keiner scheint sehen zu wollen, dass Kinder unter diesem Wirrwarr leiden und keine Orientierung finden.
Heutzutage sind nahezu alle sexuellen Spielarten hoffähig. Was vor gar nicht so langer Zeit als pervertiert und sündig galt, gilt heute als normal. Man handelt nach der Devise: "Man muss alles mal probiert haben!" Doch wer alles probiert, verdirbt sich früher oder später den Magen.
Deshalb ist eine sexualisierte Gesellschaft eine besonders gefährdete: Dort, wo Sexualität zur Haupttriebfeder des Handelns wird, haben Treue und Zuverlässigkeit keinen Platz mehr. Wer die Triebkontrolle in dieser Hinsicht verliert, verliert sehr schnell die Selbstbeherrschung: Das gilt auch für andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Und wie will jemand ein treuer Freund, ein treuer Kamerad, ein treuer Kollege, ein treuer Mitarbeiter sein, wenn er nicht seiner Frau, seiner Familie treu sein kann? Die Frage, ob jemand in Politik, Wirtschaft, Kultur oder Gesellschaft eine Führungsrolle übernehmen kann, der mehrmals geschieden ist, also sein Privatleben nicht im Griff hat, ist durchaus berechtigt und logisch. Wenn ich mein Privatleben nicht geregelt bekomme, dann bekomme ich letztendlich gar nichts mehr geregelt.
Daran sind auch die großen Reiche zerbrochen: Das antike Griechenland blühte in Kunst und Wissenschaften; die griechischen Philosophen haben uns den Weg in die Welt der Geometrie geebnet, und doch zerfiel es wegen seiner laxen Sexualmoral. In Theben gab es in der Armee homosexuelle Paare, die gemeinsam lebten, kämpften und fielen. Knabenliebe (Pädophilie) war durchaus akzeptiert. Man scherte sich nicht darum, dass junge Seelen dabei zerbrachen. Damit aber zerbrach das antike Griechenland. Dasselbe lässt sich letztendlich auch über das Alte Rom sagen, in dem es mit der Sexualmoral auch nicht sehr weit her war.
Wer eine Gesellschaft - so heißt es - zerstören will, sexualisiert diese. Daran ist sehr viel Wahres. Wo Sexualität zum Volkssport verkommt, geht jegliche Moral über kurz oder lang verloren. Wer seine Männlichkeit über seine Potenz und seine sexuelle Leistungsfähigkeit definiert, sollte sich längst die Frage gestellt haben, welchen Mangel er damit kompensieren will. Wenn die Sexualität jedoch da ist, wo sie hingehört, nämlich in die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, dann haben wir gute Chancen für eine prosperierende Gesellschaft, weil zum Einen Normalität herrscht und zum Anderen Zuverlässigkeit gelebt wird. Kinder, die bei Eltern groß werden, die sich die Treue halten, lernen, selbst zuverlässig zu werden und Konflikte vernünftig zu lösen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen ausufernder Sexualität und der sich ausbreitenden Gewaltbereitschaft.
Gott, unser Schöpfer, weiß am Besten, was gut für uns ist und was nicht. Deshalb hat Er uns die Sexualität geschenkt; aus diesem Grunde dient sie nicht dazu, hemmungslos und ohne Tabus ausgelebt zu werden, sondern dazu, dass sich Eheleute diese schenken. Dann wird Sexualität zum Segen. Wenn wir aber Sexualität lediglich als Bedürfnisbefriedigung sehen, dann sind wir ganz schön auf dem Holzweg. Dann geht es uns wie Sodom und Gomorra und den großen Weltreichen der Geschichte: Mit einer freizügigen Sexualmoral schaufeln wir uns unser Grab selbst.
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