Wir sind die geliebten Kinder Gottes: Das bedeutet, dass uns Gott selbst die Liebe schenkt, und Jesus hat uns diese Liebe vorgelebt. Deshalb können wir selbst in der Liebe leben und diese Liebe Gottes weitergeben. Die Liebe Gottes ist ungekünstelt, sie kennt keine berechnenden Hintergedanken. So soll auch unsere Liebe sein, die in unserem Gegenüber den Menschen sieht und ihm selbst dann die Würde zugesteht, wenn die äußeren Rahmenbedingungen uns in menschlicher Hinsicht etwas anderes sagen.
Konkret heißt das, dass auch ein Obdachloser, der ungepflegt ist und vielleicht einen unangenehmen Körpergeruch hat, ein von Gott geliebter Mensch ist. Auch die demenzkranke alte Frau, die nicht mehr versteht, was um sie herum vorgeht und jede Orientierung und vielleicht auch jede Erinnerung verloren hat, hat den Anspruch darauf, von uns ernst genommen zu werden und hat den selbstverständlichen Anspruch auf unsere Liebe, Achtung und unseren Respekt.
Die Liebe schließt auch Hilfsbereitschaft mit ein. Diese Hilfsbereitschaft bewährt sich im Alltag, in dem man z. B. einen Trauernden tröstet, einer Dame bei den schweren Koffern hilft, dem Einsamen zuhört, die Alten und Kranken besucht und ihnen wo nötig und gewollt zur Hand geht. Es ist auch das Engagement hinter den Kulissen der Kirchen und Sozialverbände, die die Liebe Gottes sichtbar macht.
Von Unzucht und jeder Art der Unreinheit sollen wir uns fern halten. Es ist nun einmal nicht in Ordnung, pornografische Filme zu schauen oder pornografische Zeitschriften zu lesen. Es ist nicht in Ordnung, auch nur zu sagen: "Diese Frau ist eine Todsünde wert!" - Jede Sünde führt zum Tod, und dieser Tod ist die Hölle, in der es noch ein Bewusstsein gibt, denn dieser Tod meint ja nicht das Verlöschen des Seins, sondern das Getrenntsein von Gott.
Zucht bedeutet, sich anständig zu benehmen und in Frauen kein Sexualobjekt zu sehen, das gefälligst zur Befriedigung niedrigster Instinkte herhalten muss. Und auch Bordelle sind das, was in Neudeutsch "No go" genannt wird: Es stimmt einfach nicht, dass dadurch Vergewaltigungen abnehmen, womit man nur eine amoralische Angelegenheit ethisch zu rationalisieren versucht.
Doch jede Sünde macht uns unrein, die Lüge genauso wie Verleumdung, Diebstahl, ungerechtes begehren usw. Selbst ein schmutziges Wort macht uns unrein. Deshalb sollen wir lose und zweideutige Reden und Witzeleien unterlassen, wir sollen vielmehr Gott Danke sagen für das Gute, was Er uns gibt. Das macht uns demütig und verweist uns auf das Wichtige: Wir werden uns bewusst, dass wir auf Gottes Güte angewiesen sind und ohne Ihn nichts tun können.
Auch die Habsucht sollen wir meinen, ja, nicht einmal erwähnen. Es ist doch eine Kinderei, alles haben zu wollen, was ein anderer besitzt. Kinder wollen ausgerechnet das Spielzeug haben, das ein anderes Kind in Beschlag genommen hat, obwohl die gleichen Spielzeuge ansonsten dutzendfach herumliegen. Vor allem: Muss ich wirklich einen Flachbildschirm haben, nur weil es der Nachbar besitzt? Muss ich mir wirklich einen dicken Mercedes zulegen, nur weil ein ehemaliger Schulkamerad einen solchen fährt? Muss ich wirklich das neueste Handy, die edelsten Markenklamotten haben? Es ist traurig, wenn man sich darüber definiert. Wer sich nur in einem Boss-Anzug und einer Rollex am Handgelenk sicher fühlt, hat ein Persönlichkeitsdefizit.
Das hat mit Neid nichts zu tun: Ich gönne jedem seinen Wohlstand und seinen Reichtum. Doch es ist nicht ausschlaggebend, ob man Adidas-Schuhe trägt, ob man immer "in" ist, ob man den neuesten MP-3-Player hat. Schön, wenn ein Handy multifunktional ist, und es gibt sicher Leute, die ein solches tatsächlich brauchen, doch in meinem Privatbereich genügt es doch, wenn ich ein solches Handy habe, mit dem man "bloß" telefonieren kann. Es stimmt mich traurig, wenn an Schulen Kinder danach beurteilt werden, ob sie sich Markensachen leisten können, weil sie entsprechend betuchte Eltern haben und nicht danach, wie ihr Charakter ist. Letztendlich macht ja nicht der Nadelstreifenanzug oder das Abendkleid den wirklich vornehmen Menschen, sondern der Charakter.
Unzucht, Unreinheit und Habsucht werden in dem oben genannten Bibelabschnitt völlig zu recht als Götzendienst be- und verurteilt. Wir machen in der Unzucht Sexualität zu einem Götzen, und wie schnell vergöttern wir so genannte "Sexbomben". Und in der Unreinheit machen wir die Sünde und damit den Satan zu unserem Götzen. Bei der Habsucht wird der Besitz zu unserem Gott. Uns Deutschen wird nicht ganz grundlos nachgesagt, dass wir oft unser Auto mehr lieben als unsere Gattin. Wie oft machen wir einen tollen Wagen zu unserem Ersatzgott? Wie oft muss die Luxusvilla herhalten, das Fernsehgerät, die tolle Einrichtung, die zu uns zu Ersatzgöttern wird? Damit wandeln wir aber im Finstern.
Lassen wir uns lieber von Christus erleuchten, wandeln wir lieber im Licht und in der Wahrheit, dessen Frucht Liebe, Güte und Barmherzigkeit ist. Güte bringt mehr als Unreinheit, Barmherzigkeit mehr als Habsucht, Wahrheit mehr als Unzucht. Warum denn auch z. B. habsüchtig sein? Das letzte Hemd hat eh keine Taschen. Es ist besser, den Willen Gottes zu verstehen und umzusetzen, die böse Zeit auszukaufen und das Gute zu tun.
Der Wille Gottes dient uns zum Segen. Der Wille Gottes macht uns gesund. Es ist ein hoher, aber ein lohnender Anspruch, Gottes Gebote einzuhalten aus der Liebe heraus zu Ihm. Im 3. Moses 19, 2 steht:
"Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott."
Diese Heiligkeit fordert ja auch der oben zitierte Abschnitt des Epheserbriefs.
Heilig sein bedeutet ja auch, heil zu sein, heil vom Verderben, heil von der Sünde, heil von der Verführung, heil von der Finsternis.
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