Die Kinder Israels hatten Abgötterei betrieben. Das heißt: Sie haben sich vom lebendigen Gott abgewandt und die Götter der Heiden angenommen; sie wurden also untreu Gott gegenüber. Das hatte natürlich Konsequenzen: Gott nahm Seine segnende Hand von ihnen fort und strafte sie.
Das ist immer so: Wenn wir Gottes Gebote übertreten, dann hat das negative Konsequenzen. Jede Sünde, jeder Ungehorsam Gott gegenüber, fordert Seine Heiligkeit heraus, denn sie ist eine Beleidigung gegen Gottes Majestät. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß oder wie klein die Sünde ist, weil Gott als der absolut Heilige nicht die geringste Sünde ertragen kann.
Wir erleben dies in unserer heutigen Zeit im Grunde genauso, auch wenn wir es mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, ausblenden wollen: Statt uns auf Gott, Seine Allwissenheit, Seine Liebe, Seine Güte zu verlassen, setzen wir auf unseren begrenzten menschlichen Verstand, unsere begrenzten Möglichkeiten und unser begrenztes Wissen. Dabei bemerken wir nicht, dass wir ohne Gott gar nichts tun können außer in die Irre zu gehen.
So wird seit langem schon der Schutz der traditionellen, vor allem der christlichen Ehe vorangetrieben. Längst hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden: 1972 musste der einstige Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzminister Karl Schiller zurücktreten, weil er geschieden war; heute sprechen wir von Lebensabschnittsgefährten. Mindestens ein Drittel aller Ehen wird heute geschieden, Tendenz steigend. Die Familie als kleinster Staat im Staat wird also mehr und mehr aufgelöst. Wundert es uns da noch wirklich, wenn das Auswirkungen auf unsere Gesamtgesellschaft hat? Dass Kinder immer öfter seelisch erkranken und aus dem Ruder laufen? - Sie lernen ja nicht mehr, wie man Probleme miteinander löst, wie man Rücksichten aufeinander nimmt und sich gegenseitig verzeiht, und das, was man nicht gelernt hat, das kann man auch nicht.
Wenn wir unseren Blick nicht mehr auf Gott richten, dann richten wir unseren Blick auch nicht mehr aufs Ziel: Wer aber das Ziel aus den Augen verliert, verirrt sich zwangsläufig. Wenn wir Gott als unser Ziel aus den Augen verlieren, dann steuern wir geradewegs auf die Hölle zu. Wir befinden uns auf der Schnellstraße zur Hölle, aus der es dann, wenn wir dort angekommen sind, kein Entrinnen gibt. Und wir dürfen uns hier nichts vormachen: Es ist nicht wie bei einer Ausflugsfahrt, bei der wir irgendwo in einem Wald im Hunsrück picknicken wollen und auf einer Wiese in der Eifel landen, wo es am Ende genauso schön ist. Bei einem Ausflug mag ein solches Abenteuer einen gewissen Reiz haben, doch was die Ewigkeit anbetrifft, so schauen wir besser auf Gott, weil die Alternative ewige Höllenqual bedeutet.
Doch jedes Abweichen von Gott bedeutet auch hier auf der Erde schon, dass es zu negativen Konsequenzen kommt wie oben im Bibelabschnitt beschrieben und von mir mit einem Beispiel verdeutlicht. Wer toten Götzen nachläuft, der betrügt sich selbst, und wer sich selbst täuscht, der verliert den Realitätssinn und trifft noch mehr falsche Entscheidungen. Es ist ähnlich wie in der Mathematik: Mit falschen Rechenwegen erhalten wir kein richtiges Ergebnis. Auch in der Physik und in der Chemie können wir keine neuen, nutzbringenden Erkenntnisse erhalten, wenn wir nicht die richtigen Formeln verwenden. Die Heimwerker unter uns wissen aus eigener Erfahrung, dass man mit falschen Materialien nicht das erreicht, was man basteln wollte. Hausfrauen und Hobbyköche wissen: "Wenn die verwendeten Zutaten schlecht sind, können wir keine gute Suppe kochen".
Wer aber im Bezug auf biblische Wahrheiten fehlt, der vergeigt nicht nur eine Mathe- oder Physikarbeit, der versalzt nicht nur das Essen, sondern setzt seine Ewigkeit aufs Spiel. Die Gottlosigkeit in diesem unserem Lande ist es, die uns auch die zahlreichen Probleme wie Massenarbeitslosigkeit, schlechtes Abschneiden in den Pisastudien oder das Ansteigen von Gewalt bringt. Wo es an Steuerehrlichkeit mangelt und Sozialbetrug herrschen, können wir nicht erwarten, dass Staat und Sozialsysteme dauerhaft ihre Aufgaben erfüllen können.
Genauso wie die Kinder Israels die Folgen ihres Ungehorsams gegen Gott tragen mussten, so bekommen wir die Folgen unseres Ungehorsams zu spüren. Wir können uns nicht damit entschuldigen, dass wir nicht gewarnt worden sind, denn wir alle haben Zugang zur Bibel und zu ihrer Botschaft.
Doch auch als Christen sind wir gefordert und müssen uns unserer hohen Verantwortung, die wir haben, bewusst sein: Wir schulden der Welt die Wahrheit und das Licht des Evangeliums; gleichwie Johannes der Rufer in der Wüste gewesen ist, so sind wir die Botschafter Christi.
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