Große Erweckungen sind uns aus dem 19. Jahrhundert bekannt; Namen großer Prediger wie Peter MacKenzie, Dwight L. Moody, Charles G. Finney oder Charles Haddon Spurgeon sind mit diesen großen Erweckungen verbunden: Allen gemeinsam ist, dass sie eine bibeltreue Lehre, ein unverwässertes Evangelium hatten, gottesfürchtig nach den Geboten der Heiligen Schrift lebten und Männer des Gebetes waren. Wie sieht es heute aus?
War es früher üblich, dass Eltern mit ihren Kindern morgens und abends sowie vor den Mahlzeiten beteten, kennen heute Kinder das regelmäßige Gebet nicht mehr; selbst Erwachsene in den mittleren Jahrgängen und älter schauen einen wie einen Exoten an, wenn man z. B. in einem Restaurant vor dem Essen betet.
Ein Zweites: Selbst bei Christen gibt es kaum noch eine stille Zeit und regelmäßige Bibellese; die Kenntnis des Gottes Wortes nimmt immer mehr ab. Eine "liberale", "moderne" Theologie verwässert die Botschaft Jesu immer mehr. Die Zahl der Kirchenbesucher sinkt; dafür steigen die Kirchenaustritte.
Hinzu kommt, dass Mission immer mehr vernachlässigt wird. Oft verstehen sich Kirchen und Gemeinden sowie einzelne Christen nur noch als soziale Dienstleister. So wichtig auch soziales Engagement ist - sie steigert schließlich die Glaubwürdigkeit der Guten Nachricht von Liebe und Vergebung! -, so darf Evangelisation niemals als das Wichtigste vergessen werden, als die vornehmste Aufgabe des Christentums.
Doch leider schämen wir uns des Evangeliums allzu oft: Ich erwische mich oft dabei, dass es mir peinlich ist, wenn ich auf meinen Glauben angesprochen werde.
Auch unsere Taten sind nicht immer so, wie es sich für Christenmenschen gebühren würde: Wer von Reinheit spricht, darf keine schmutzigen Worte in den Mund nehmen und keine zweifelhaften Witze erzählen, und wie glaubwürdig ist man, wenn man von Wahrheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit spricht, aber gleichzeitig lügt? Man kann auch nicht von Liebe und Barmherzigkeit glaubhaft sprechen, wenn man voller Hass und Herzenshärte ist.
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