"Jesus sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!"
Markus 1, 15
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Sind Sie schon einmal erwischt worden, wenn Sie etwas getan haben, was nicht in Ordnung ist? Ich meine jetzt nicht das geringfügige Überschreiten der Geschwindigkeit, die jedem einmal passiert, und ich meine auch nicht die Nichtbenutzung der Parkuhr oder das Überschreiten der erlaubten Höchstparkzeit, sondern etwas, was wirklich unangenehm ist wie z. B. einen Ladendiebstahl oder eine Schwarzfahrt, bei der man aufgefallen ist und vor allen Augen zur Rechenschaft gezogen wird. Dann könnte man vor Scham im Boden versinken und gelobt Besserung. Doch es geht dabei nicht um wirkliche Buße, nicht um wirkliche Bekehrung. Es ist faktisch wie in alttestamentalischen Zeiten, indem man als Zeichen der Buße und der Trauer die Kleider zerriss und sich in Sack und Asche hüllte.
Doch man scheute dabei nicht das Vergehen als solches, sondern man schämte sich mehr dafür, aufgefallen zu sein. Schüler, die beim Fuschen erwischt werden, geht es genauso: Sie ärgern sich nicht darüber, gefuscht zu haben, sondern aufgefallen zu sein. Ihr Gelöbnis, sich zu bessern, hat mehr den Sinn einer Verteidigung, in der man versucht, den Lehrer noch einmal milde zu stimmen und die Arbeit vielleicht wiederholen zu können. In Wirklichkeit möchte man nicht fleißiger lernen, sondern lediglich beim Fuschen raffinierter zu sein, um sich so nicht mehr erwischen zu lassen.
Aber das stellt Gott nicht zufrieden. Gott möchte nicht den äußeren Schein der Buße, keine Lippenbekenntnisse, die am Ende doch nichts bringen. Gute Vorsätze wie sie zum Neuen Jahr gemacht werden, haben ohnehin kaum Bestand: In der ersten Woche eines neuen Jahres haben bereits 37 Prozent der Befragten ihre guten Vorsätze längst gebrochen. Die restlichen 63 Prozent lassen auch nicht lange auf sich warten.
Es geht auch nicht darum, in Zukunft religiöse Pflichten und frommen Schein zu erwecken oder gute Taten aus PR-Gründen zu tun, damit man sich als guter Mensch und verantwortungsvolles Unternehmen darstellen zu können, sondern darum, wirkliche Buße zu tun. Es geht darum, seinen Sinn zu ändern, die Prioritäten neu zu setzen, zu erkennen, worauf es wirklich ankommt. Es geht darum, sein Herz zu zerreißen und neu zu formieren.
Das aber können wir Menschen offen gestanden nicht selbst. Dafür brauchen wir Christus Jesus. Ihn müssen wir im Glauben in unser Herz einladen und Ihn bitten, dass Er uns verändert. Dies ist das Evangelium, die Frohe Botschaft, dass wir in Seinem Blut von der Fessel der Sünde befreit werden und ein wirklich neues Leben beginnen können, ein Leben, das wirklich Leben ist, ein Leben mit Perspektive, innerem Frieden und wahrem Glück.
Wer an das Evangelium glaubt, wer wie in diesem Evangelium Buße tut und sich auf Gott einlässt, der erfährt eine Veränderung, die spannend ist, die uns ausgetretene Pfade verlassen lässt und uns zu neuen Ufern und zu neuen Horizonten bringt. Wir lernen zu vergeben und erfahren Vergebung. Wir beginnen ganz neu. Wir werden zu Kindern Gottes und in Seinem Blut zu einer Familie.
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